Zusammenfassung Hintergrund Durch eine zunehmende Kompetenzorientierung des Medizinstudiums und der Weiterbildung werden chirurgische Currikula vielerorts angepasst. Diese sollten, neben chirurgischem Wissen und praktischen Fertigkeiten, auch Kompetenzen zu Differenzialdiagnostik und -therapie vermitteln. Die Vermittlung chirurgischen Wissens durch Vorlesungen und Seminare und der Nachweis praktischer Fertigkeiten, z. B. mithilfe des Einsatzes von Logbüchern im Blockpraktikum (BP) Chirurgie, führt nur eingeschränkt zu einer aktiven Auseinandersetzung mit den chirurgischen Kompetenzen zu Differenzialdiagnostik und -therapie. Ein reflexionsbasiertes Portfolio kann, durch die eigenständige schriftliche Bearbeitung chirurgischer Themen eine aktive Auseinandersetzung mit den Kompetenzen ermöglichen und verspricht einen höheren Lerneffekt. Bei der Implementierung eines solchen Portfolios im Rahmen des Tätigkeitsnachweises im BP wurden die Effekte auf den Kompetenzerwerb und auf die Art und Weise des Lernens untersucht. Material und Methoden Mit einer Kombination aus einer quantitativen und einer qualitativen Methode („mixed methods“) haben wir den Einsatz eines Logbuchs im BP Chirurgie mit dem Einsatz eines reflexionsbasierten Portfolios verglichen. Mittels Fragebogenerhebungen vor und nach dem BP erfolgte durch die Studierenden eine Selbsteinschätzung von Kompetenzen. Im Rahmen von Fokusgruppeninterviews anhand eines Leitfadens, mit Diskussionen unter Studierenden, haben wir die unterschiedlichen Wege des Kompetenzerwerbs untersucht. Zusätzlich wurden die Prüfungs- und Evaluationsergebnisse beider Kohorten verglichen. Ergebnisse und Diskussion Der in der Selbsteinschätzung erhobene Kompetenzerwerb der Studierenden und die Prüfungs- und Evaluationsergebnisse zeigten im Vergleich beider Kohorten keinen Unterschied. Im Rahmen der Fokusgruppeninterviews konnten wir zeigen, dass in der Wahrnehmung der Studierenden chirurgische Kompetenzen mithilfe eines reflexionsbasierten Portfolio sichtbarer und damit eindeutiger gemacht werden können. Zusätzlich wurde selbstreguliertes Lernen der Studierenden gefördert, ohne dass praktische Fertigkeiten vernachlässigt wurden. Eine stärkere Supervision und Anleitung durch Mentor:innen wurde in beiden Gruppen gefordert.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.
customersupport@researchsolutions.com
10624 S. Eastern Ave., Ste. A-614
Henderson, NV 89052, USA
This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.
Copyright © 2024 scite LLC. All rights reserved.
Made with 💙 for researchers
Part of the Research Solutions Family.