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Frantzen. 79 Vagantendichtung. dichte beschaftigt, geriet ieh auf Veelderhande ~. D. nnd land, dab der niederrh. Text eine getreme Ubertragung eines Tells der mnl. Aernoutspoesie set. Der Bovenorden ist eben der Orden der Aernoutsbrtider, nur heiBt der Primas hier nicht Aernout, sondern Everhart. Es sind hier also zwei" l]berlieferungen gemischt. J. W. Muller vermutet T~dschr. d. M. d. N. L. N. R. XXX, 2, dab die Aernoutsdichtung aus Frankreich stamme, und ich habe in meiner Ausgabe neue Beweise dazu beigebracht. Dagegen wissen wir, dab in Deutschland St. Everhard sehon im 13. Jhr. als Patron der Vagantenselde gilt. Die beiden Typen haben sich also in unseren Gedichten Konkurrenz gemacht. In demselben Aufsatz macht MuIIer ein h6chst interessantes Zeugnil3 aus dem Schulleben des 15. Jhrs. bekannt, das der K61ner Archivar, Dr. H. Keussen, in ether Miinsterschen Hs. land. Es ist eine halb komische lat. Promotionsrede des Rektors der K61ner Unive~.itttt aus dem Jahre 1456, in welcher erz~ihlt wird, wie der Promovendus ehedem, obgleich aus anst~tndiger Familie, durch den Trunk etwas herabgekommen, mit einem Netze attsgerfistet, als diseipulus Arnolt auf D6rfern herumgelaufen set und dutch den Vortrag der ri~mi (rhythmi) Arnolt den Bauernweibern allerlei EBwaren abgeschwindelt habe usw. Der Anfang eines solchen Gedichtes wird angeffihrt: vrou moder / nu luckt up u doer. / Meyster Jan, die is dairvoir. Meyster Jan van lVar~s / LXXlJ kunsten wUss. Is u molken of botter benomen, / Mit hulpen van Ooy self weder komen. Das erinnert gleich an Gengenbachs fahrenden Schiller.-Dieser gliickliche Fund, der vieUeicht noch manchen neuen Aufschlul3 gewithren wird, beweist, dab die Aernoutslieder schon um die Mitte des 15.Jhrs. in Niederland und am Niederrhein umliefen. Utrecht. FRANTZEN.