Hlrrru Tap. IS Ylg. S P. 0.) 9: 1. Einleitung.Die Untersuchung, iiber die im Folgenden berichtet wirrl, sollte einem doppelten Zwecke tlienen. Es sollte erstens gezeigt werden, wie sicli die von mir') bekannt gemachte Methode der Elasticitits-und Hsrtemessung bei einer Reihe wohldefinirter isotroper Stoffe iiri Einzelnen und in den Schlussergebnissen gestaltet. Wenii dann a h tlerartige Reihe wohldefinirter isotroper Stoffe eine Anzalil der von dcm hiesigen glastechnischen Laboratorium von S c h o t t und Gen. hergestellten und freundlichst zur Verfugurig gestellter Glaser gewahlt wurde, so geschah dies aus den1 zweiGen Gesichtspunkte, fur diese Glaser, die an sich ein weitgehendes wissenschaftliches und technisches Interesse beanspruchen durfen und von denen in den letzten Jalireii bereits nielirere anderere physik:ilisclie Eigenschaften quantitativ untersucht woideii siiid %), die Eiiidringungsmoduln und die Eindriiigungsfestigkeiten, d. h. die Harten, festzustellen und eventuell mit den andereii Eigeiischaften, sowie mit der chemischen Constitution in Zusammenhang zu bringen. Von meinen fruheren Untersuchuiigen uber denselben Gegenstand unterscheidet sicli die vorliegende einerseits dadurch, dass die dort klargestellten Fragen hier von vornherein als erledigt betrachtet werden uncl die Versuche daher nach dieser Richturig hin weniger zahlreich angestellt werden durften, dass aber aridererseits erstrebt wurde, diesmal wirklich endgiltige Zahlen zu gewinnen, und 1) F. A u e r b a c h , Giitt. Naclir. 6.
D i e HCirtescala $1.1 absolutern Maasee; V O N 3 . A u e r b a c h .Einleitung.Einer grossen Anzahl neuerer Vorschlilge zum Trotz hat sich bis auf den heutigen Tag die bekannte Mohs'sche Hartescala als die einzige erhalten, welche in weiteren Kreisen als Grundlage fur die Angabe von Hartewerthen benutzt wird. Dieves conservative Vsrhalten der Physiker, Mineralogen und Techniker ist im Wesentlichen der Ausfluss der richtigen Nrkenntniss , dass eine wissenschaftliche Hartescala such auf die Methoden von Seebeck, F r a n z , Pfaff, T u r n e r , G r a c e -C a l v e r t , H u g u e n y u. A. nicht gegriindet werden kann, dass man sich also mit einer popularen und praktischen Scals beguiigen muss, und dass von diesem Gesichtspunkte aus die Mo hs'sche Scala, wenigsteus dem Anscheine und unseren bisherigen Kenntnissen nach , an Einfachheit und Brauchbarkeit nichts zu wunschen ubrig lasst. Das Alles ist nun anders geworden, seitdem es Hertz') gelungen ist , eine Definition der H k t e aufzustellen, welche sich in keinem wesentlichen Punkte von der bisherigen entfernt und doch alle Eigenschaften einer wissenschaftlich exacten Definition besitzt, und seitdem ich selbstz) eine Methode bekannt gernacht habe, mittelst deren man die so definirte Harte zunachst wenigstens fdr alle durchsichtigen Stoffe mit geniigender , zum Theil sogar iiberraschender Genauigkeit bestimmen kann. Fast alle in der Mohs'schen Scala enthaltenen Stoffe sind aber durchsichtig, es steht also in soweit ihrer absoluten Auswerthung nichts im Wege, und es kiinnen dann an die Stelle der Nurnrnern diejenigen Zahlen 1) H e r t z , Verh. Bcrl. phys. Gcs. 1882, p. 67; Verh. d. Ver. z. F. d. Gewerltleisses 1882, p. 441; Ges. Werke 1, p. 174 (die erste Abh. ist bei Samnilung der Werke leider ubersehen worden).
Die dem festen Aggregatzustande angehorigen Korper weisen trotz dieser ihrer Zusammengehorigkeit eine so grosse qualitative und quantitative Verschiedenheit des Verhaltens gegenuber ausseren Einwirkungen auf , dass es erforderlich gewesen ist, ihnen eine ganze Reihe von charakteristischen Eigenschaften beizulegen. Im Wesentlichen sind es die folgenden: 1) Die Elasticitat, d. h. die zur Hervorbringung einer bestimmten temporaren Deformation erforderliche lussere Kraft, oder kurz : der Widerstand gegen vorubergehende Veranderung. 2) Die elastische Vollkommenheit, d. h. die zur Hervorbringung einer durch Uebereinkunft geregelten bleibenden Veranderung eben erforderliche Kraft (hiiufig Elasticitatsgrenze genannt), oder kurz : der Widerstand gegen bleibende Veranderung. 3) Die Pestigkeit, d. h. die zur Trennung der Theile des Korpers erforderliche aussere Kraft , oder kurz : der Widerstand gegen Trennung der Theile. 4) Die Harte, d. h. der Widerstand gegen das Eindringen eines convexen Korpers (Spitze) in eine ebene Flache des betreffenden Korpers. 5) Spriidigkeit und Nachgiebigkeit (Plasticitat), d. h. die Eigenschaft gewisser Korper, namlich der sproden, bei ausseren Einwirkungen, die ein gewisses Maass uberschreiten, den Zusammenhang der TheiZe durch ein plotzliches Ereigniss aufzugeben, bez. die Eigenschaft anderer Korper, namlich der nacha giebigen oder plastischen , in entsprechenden Fallen ebenfalls bleibende , aber allmahliche und stetige Veranderungen zu erfahren. 6) Die Zahiykeit (innere Reibung), d. h. der Widerstand gegen innere Bewegungen, in Folge dessen diese Bewegungen erlahmen und in den Ruhezustand iibergehen. 1) H. H e r t z , Verh. d. Ver. z. Bef. d. Gewerbfleisses p. 441. 1882. 2) F. A u e r b a c h , Wied. Ann. 43. p. 61. 1891.
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