Alpenländlers, dem ein gnadenvolles Geschick die Beschwerden des Alters erspart hat, wohnte ein Zartgefühl, aus dem sich die Neigung und Begabung von Paul Koschaker für die Musik erklärt, seine Freude an der Natur, namentlich an den Bergen, aber auch seine Achtung vor dem Eigenleben anderer Menschen, insbesondere fremder Völker. In seine Hände waren Ansehen, und Würde der deutschen Wissenschaft gelegt, er hat sie als ein Vorbild zu wahren gewußt, das uns, die wir ihm in unauslöschlicher Dankbarkeit verbunden sind, auf das Tiefste verpflichtet. Jene Worte aber, die er einst in der Erinnerung an seinen Lehrer Ludwig ·Mitteis gesprochen hat, finden ebenfalls auf Paul Koschaker Anwendung: "Die Wissenschaft vom römischen Recht ist europäisch und darüber hinaus international..., und solange der Gedanke der europäischen Zivilisation noch irgendwo lebendig ist, wird sein Name in der Geschichte dieser Wissenschaft unvergessen bleiben." Karl-Heinz Below und Adam Falkenstein. Heinrich Siber f Am 23. Juni hat unsere Wissenschaft durch den Tod von Heinrich Siber ein neuer schwerer Verlust getroffen. Erst im vorigen Jahr gedachten die Herausgeber dieser Zeitschrift in Liebe und Verehrung seines 80. Geburtstags, ohne zu wissen, daß sie schon in den folgenden Band eine Totenehrung würden aufnehmen müssen 1 ). Heinrich Siber ist am 10. April 1870 in Ihleburg (Bezirk Magdeburg) als Sohn des Regierungsbaurats und Enkel des Oberlandesgerichtsrats Siber geboren; an seinen weiteren Vorfahren hat, wie oft in der Geschichte des deutschen Geistes, das evangelische Pfarrhaus seinen großen Anteil. In Stralsund, wohin die Eltern früh übersiedelten, verbrachte er Gymnasialjahre, deren glücklicher Widerschein noch in den Erzählungen seines späten Alters leuchtete. Irren wir nicht, so haben das herrliche Stadtbild -eine der strengsten Silhouetten des deutschen Nordens -1 ) Beim Eintreffen der Trauernachricht war dieser Band bereits abgeschlossen. Der Wunsch des Verf. nach einer ausgewogenen Würdigung des wissenschaftlichen Werks mußte der Ehrenpflicht geopfert werden, unseres großen Verlustes am zuständigsten Ort ohne Verzögerung zu gedenken. Der Güte der Tochter des Heimgegangenen, Fräulein Liselotte Siber in Leipzig, verdankt der Verf. einige Mitteilungen, die auch den nahestehenden Kollegen nicht gegenwärtig sein konnten. II» Brought to you by |