Zusammenfassung
Die Geburtshilfe in Deutschland und Europa begegnet in den letzten Jahren zunehmend neuen Herausforderungen aufgrund des zunehmenden Alters der Erstgebärenden und den damit verbundenen medizinischen Risiken sowie steigenden psychosozialen Belastungen auf Elternseite. Probleme in der sektorenübergreifenden Kommunikation führen dazu, dass Eltern mit Unterstützungsbedarf nicht die geeignete Hilfe zuteil wird. Um einen guten Start in die Familie zu ermöglichen, können zentral in den Geburtskliniken verankerte Lotsendienste helfen.
Zusammenfassung
Hintergrund Frühe Hilfen bieten präventive Angebote an und
sind offen für alle Familien mit Kindern bis 3 Jahren, besonders jedoch
für Familien mit Belastungen, welche zu Unterstützungsbedarf
führen. Im Vergleich zu Familien mit geringen Belastungen finden
psychosozial stark belastete Familien weniger häufig einen Zugang zu den
Frühen Hilfen.
Ziel der Studie Untersucht werden fördernde und hemmende
Einflüsse auf Zugangswege zu den Frühen Hilfen.
Material und Methoden Es wurden teilstrukturierte,
leitfadengestützte Einzelinterviews (N=17) mit Familien
(N=13) geführt. Die Eltern hatten an einem
Beratungsgespräch teilgenommen, in welchem eine Fachkraft
Unterstützungsbedarf festgestellt und Frühe Hilfen-Angebote
empfohlen hatte. Die Interviews wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse,
angelehnt an Mayring, ausgewertet.
Ergebnisse und Diskussion Als förderlich für den Zugang zu
Angeboten der Frühen Hilfen bewerten die Eltern eine vertrauensvolle,
klare Kommunikation in den Beratungsgesprächen. Eine Barriere entsteht,
wenn sie sich unter Druck gesetzt fühlen oder selbst keinen Bedarf an
Unterstützung empfinden. Beratungsgespräche sollten zu
unterschiedlichen Zeitpunkten (z. B. Schwangerschaft, Wochenbett)
angeboten werden.
Schlussfolgerung Feinfühligkeit, wertfreie und vertrauensvolle
Kommunikation auf Augenhöhe und ein Befähigungsansatz im Umgang
mit Eltern sind in Beratungssituationen erfolgsversprechend.
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