Background: About 3–4% of women in community samples suffer from childbirth-related posttraumatic stress disorder (PTSD). Surprisingly, the recently developed City Birth Trauma Scale (City BiTS) was the first diagnostic tool for childbirth-related PTSD covering DSM-5 criteria for PTSD. Since no questionnaire on childbirth-related PTSD is available in German, we aimed to validate a German translation of the City BiTS and to provide information on its psychometric properties.Methods: A community sample of 1,072 mothers completed an online survey, which included questions on sociodemographic and obstetric characteristics, the German version of the City BiTS, the Impact of Event Scale-Revised (IES-R), the PTSD Checklist for DSM-5 (PCL-5), Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS), and the anxiety subscale of the Depression, Anxiety, and Stress Scale (DASS-Anxiety).Results: Exploratory factor analysis (EFA) on a random split-half sample confirmed the previously reported two-factorial structure of the City BiTS. The factors “Childbirth-related symptoms” and “General symptoms” explained about 53%, 52% of variance. Internal consistency was good to excellent for the subscales and the total scale (Cronbach's Alpha = 0.89−0.92). In a confirmatory factor analysis (CFA) in the holdout sample the two-factorial solution reached the best model fit out of three models. Correlation analyses showed convergent validity of the City BiTS (total scale and subscales) with the IES-R and PCL-5 and divergent validity with the EPDS and the DASS-Anxiety.Limitations: Data were acquired in a community sample and prevalence rates might not be representative for mothers of high-risk groups, e.g., after preterm birth.Conclusions: The German version of the City BiTS is the first German questionnaire which allows to assess symptoms of childbirth-related PTSD according to DSM-5 criteria. Besides an improvement in clinical routine it will help to make data on prevalence of childbirth-related PTSD internationally comparable. In addition, this work provides a basis to assess childbirth-related PTSD in studies conducted with a longitudinal study design or in high-risk samples.
Zusammenfassung Theoretischer Hintergrund In Reaktion auf die durch die „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) verursachte Pandemie konnte Psychotherapie im Einzelsetting in Deutschland unbegrenzt online durchgeführt werden. Haltungen und Erfahrungen von Psychotherapeuten (PT) bezüglich Onlinetherapie (OT) wurden jedoch allgemein und besonders mit Blick auf die Pandemiesituation bislang wenig untersucht. Ziel der Arbeit Ziele der Studie waren, 1) die Nutzungshäufigkeit von OT während des ersten Lockdowns, 2) die Zufriedenheit mit OT vs. „Face-to-face“-Therapie sowie 3) die Technologieakzeptanz und -erfahrung insgesamt und in Abhängigkeit vom Richtlinienverfahren zu untersuchen. Material und Methode Deutsche PT (approbiert und in Ausbildung; verhaltenstherapeutisch [VT, 45,6 %], tiefenpsychologisch [TP, 34,5 %], analytisch [AP, 14 %], systemisch [SYS, 5,8 %]) wurden mithilfe einer Onlineerhebung zu demografischen und therapeutischen Daten, durchgeführter OT, Zufriedenheit mit OT vs. Face-to-face-Therapie (Zufriedenheitsfragebogens für Therapeuten, ZUF-THERA) und Technologieakzeptanz (Unified Theory of Acceptance and Use of Technology 2 Questionnaire, UTAUT) befragt. Ergebnisse Die 174 teilnehmenden Therapeuten (Alter M = 44,73 Jahre, SD ± 12,79; 81,6 % Frauen) gaben an, dass der durchschnittliche Anteil von OT an der gesamten therapeutischen Tätigkeit während des Lockdowns 43,09 % betrug, wobei sich signifikante Unterschiede zwischen den Richtlinienverfahren zeigten (TP, VT > AP). Die Zufriedenheit mit OT erwies sich als signifikant niedriger als mit Face-to-face-Therapien und unterschied sich zwischen den Verfahren nicht. Vorerfahrungen mit OT hatten insgesamt 23,6 % der Therapeuten und vermehrt systemisch arbeitende im Vergleich zu VT- oder AP-Therapeuten. Verhaltenstherapeuten gaben häufiger an, Spaß an der OT zu haben, als TP- und APler. Auch nahmen sie einen stärkeren sozialen Einfluss (beispielsweise durch Kollegen) bei der Nutzung von OT wahr als die TPler. Schlussfolgerung Die Nutzungshäufigkeit von OT nahm während des ersten Lockdowns (März bis Mai 2020) sprunghaft zu (43 %, zum Vergleich das frühere Abrechnungslimit der Krankenkassen: 20 %). Die Zufriedenheit mit der OT war prinzipiell hoch, jedoch signifikant niedriger als mit Face-to-face-Therapien. Weiterführende Untersuchungen, die die Gründe im Detail analysieren, werden dringend angeraten.
Zusammenfassung Hintergrund Durch die im Zuge des Ausbruchs der „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) im März 2020 erlassenen Kontaktverbote haben Psychotherapeuten deutlich mehr und die meisten von ihnen erstmalig Videobehandlungen (VB) angeboten. Bisher gibt es nur wenig Forschung dazu, wie Therapeuten die VB während der Pandemie erlebt haben, und es liegen keine Studien vor, die mögliche verfahrensspezifische Besonderheiten betrachten. Ziel Es soll analysiert werden, welche subjektiven Erfahrungen Therapeuten unterschiedlicher Richtlinienverfahren mit der Durchführung von VB in Zeiten der COVID-19-Pandemie gemacht haben und welche Vor- und Nachteile sie erlebten. Methoden Es handelt sich um eine „Mixed-methods“-Studie mit einer querschnittlichen Onlineerhebung. Neben quantitativen Daten wurden anhand von 7 offenen Fragen die subjektiven Erfahrungen der Therapeuten mit der Durchführung von VB erhoben und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die identifizierten Kategorien wurden einer Häufigkeitsanalyse unterzogen. Angaben von 174 ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten gingen in die Auswertung ein. Ergebnisse Besonders häufig genannte Vorteile waren die örtliche und zeitliche Flexibilität, die Kontinuität des Kontaktes in Pandemiezeiten und die Vermeidung des Infektionsrisikos. Der meistbenannte Nachteil war, dass Sinneseindrücke, Mimik, Gestik, Blickkontakt und nonverbale Kommunikation fehlen. Die meisten, aber nicht alle Patienten nahmen VB gut an. Technische Probleme erschwerten die Umsetzung. Schlussfolgerungen Für viele Therapeuten blieb VB eine „Notlösung“, die nicht auf Dauer angelegt sei. Allerdings könnte VB über die Pandemiezeit hinaus helfen, Versorgungsprobleme (z. B. Unterversorgung auf dem Land) zu lösen. Die Ergebnisse der Studie leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Chancen und Risiken der VB für die psychotherapeutische Versorgung abzuwägen sowie mögliche Gefahren und Schwierigkeiten im Auge zu behalten.
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