ZusammenfassungEssenssituationen in Kindertagesstätten (Kitas) sind komplex und vielschichtig. Darauf bezugnehmende Studien nehmen häufig gesundheitliche, erzieherische, bildungsrelevante sowie körperdisziplinierende Aspekte in den Fokus. Der vorliegende Artikel rückt jedoch die Kinder und deren Agency in den Fokus. Essenssituationen werden hier als Inszenierungen gesehen, und mit einer agencytheoretischen Perspektive wird danach gefragt, wie Essenssituationen in einer Kita inszeniert werden und wie sich darin Agency von Kindern zeigt. Der Artikel basiert auf der Analyse von Beobachtungsprotokollen aus dem Dissertationsprojekt „Agency von Kindern in der Kita“. Es wird herausgearbeitet, wie sich erstens die unterschiedlichen Essenssituationen in einer Kita voneinander unterscheiden. In diesen Unterschiedlichkeiten wird zweitens dargestellt, wie die Kinder in allen Essenssituationen eigene Handlungsräume wie Schweige‑, Erzähl- oder (Sprach‑)Spielräume herstellen oder sie sich eine Bühne in der Gruppe schaffen. Zusätzlich zeigt der Artikel auf, dass durch die Agency der Kinder auch Handlungsräume für die Fachkräfte entstehen, z. B. Austausch- und Organisationsräume.
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