Die leichte Zuganglichkeit der P-Chlor-propionsaure, welche heute ein in beliebigen Mengen und ausgezeichneter Reinheit erhaltliches Produkt 2, geworden ist, hat uns veranlaat, die Frage zu priifen, ob mit ihrer Hilfe eine einfache Synthese des Hydro-carbostyrils und seiner Abkommlinge moglich ist . Die bisher bekannt gewordenen Darstellungs-Moglichkeiten des Hydrocarbostyrils beschranken sich im wesentlichen auf die Reduktion der o-Nitro-zimtsaure3).Durch den Austritt von Chlorwasserstoff bilden sich aus primaren und sekundaren aromatischen A mi n e n und @ -Chlo rp r op i o n y l c h l o rid leicht die A r y l i d e der genannten Saure in guter Ausbeute. Bringt man diese vorsichtig zurn Schmelzen und fiigt zu der Schmelze feingepulvertes Aluminiumc h l o r i d , so erhalt manfast immer in guter Ausbeuteunter erneuter Chlorwasserstoff-Abspaltmg die entsprechenden H y d r o -c a r b o s t y r i l -D e r i v a t e (vergl. das Reaktionsschema B auf S. 859). Die Reaktion ahnelt der von S t 0116 4, beschriebenen, welcher aus den Aryliden der Chlor-essigsaure Oxindole erhielt. Im einzelnen ist zu bemerken, daB alle primaren Amine der Benzolreihe die Reaktion eingehen ; ausgenommen sind die Alkoxylverbindungen der Arylide, welche beim Verschmelzen den Alkylrest einbiiaen, indem Oxy-hydro-carbostyrile entstehen; weiter scheiden Amine mit Sulfo-, Carboxyl-und Nitrogruppen aus.Bei Aryliden mit m-standigen Substituenten ist Stellungsisomerie zu erwarten. Der Fall des m-Toluidins wurde naher untersucht, es entstehen auch tatsachlich zwei I s o m e r e , die sich trennen lassen. Auch die Arylide sekundarer Amine sind der Reaktion zuganglich, so gibt das N-Met h y la n i l i d d e r P-Chlor-propionsaure beim Behandeln mit Aluminiumchlorid ein 0 1 vom Sdp.,, IGoO, dessen Analyse auf das erwartete H y d r oc a r b o s t y r i l -D e r i v a t stimmt. Das Anilid ist unter vermindertem Druck unzersetzt destillierbai-, dagegen liefert es beim Destillieren unter gewohnlichem Druck unter Salzsaure-Abspaltung eine Verbindung vom Schmp. 76O, die auch in kleiner Menge neben dem Hydro-carbostyril-Derivat in der Aluminiumchlorid-Schmelze entsteht. Diese Verbindung vom Schmp. 76O ist identisch mit dem N -M e t h y l -a n i l i d d e r Acrylsaure. Merkwiirdigerweise laat sich der ungesattigte Charakter des Arylides nicht durch die Addition von Brom nachweisen. Wird das N-Methyl-anilid der Acrylsaure der Aluminiumchlorid-Schmelze unterworfen, so tritt k ei n RingschluO zum Hydrocarbostyril unter Umlagerung ein, sondern die Verbindung bleibt unverandert. l) I , . v a n Ziitphen, Dissertat. Frankfurt a. M., 1924; H u g o P h i l i p p s , Dissertat. Frankfurt a. M., 1925; D.R.P. 415096 der F a r b w e r k e vorm. Meister, L u r i u s u n d B r i i n i n g vom 24. 7. 1923. 2, Lieferbar voii R o h m und Haas A.-G. in Darmstadt; vergl. Vortrag von F. M a y e r auf der Versarnmlung des V e r e i r i e s D e u t s c h e r C h e n i i k e r in Rostock, Ztschr. angew. Chem. 37, 394 [1924]. 7 yergl. V. Meyer-P. J a c o b s o n , Bd. 11, 3, 981. 4 , J...