Die Krankheiten der Herzkranzgefäße spielen heute eine praktisch sehr bedeutsame Rolle, wobei die chirurgischen Behandlungen viel umstrittene therapeutische Möglichkeiten bieten. Die Reaktionsweise des Herzmuskels während der Anoxie ist unterschiedlich. Wird einem Versuchstier Sauerstoff entzogen, so entsteht eine Zyanose, das Kontraktionsvermögen der Herzmuskelfasern erschlafft, es kommt schließlich zum Herzstillstand (BECK). In diesem Zustand kann durch Sauerstoffzufuhr und Massage das Herz wiederbelebt werden. Ähnliche Beobachtungen kann man auch bei der Gruppe der zyanotischen Herzkranken machen. Bei diesen Patienten entbehrt die gesamte Herzmuskulatur der genügenden Zufuhr sauerstoffhaltigen Blutes, ohne daß das Myokard der Gewebsnekrose verfällt. Es besteht keine Fibrillationsbereitschaft und nach verhältnismäßig langer Zeit tritt erst die Erschlaffung des Herzmuskels und der diktatorische Herztod ein. Ganz anders wirkt sich das plötzliche Unterbleiben der Blutversorgung einer isolierten Myokardprovinz aus, die BECK als "Trigger"-Zone bezeichnet hat, weil zwischen ihr und der normal durchbluteten Herzmuskulatur elektrische Störpotentiale auftreten, die Herzkammerflimmern verursachen. BECK U. Mitarb. folgerten daraus, daß eine zusätzliche Blutzufuhr in diese ,,Trigger-Zonen" die gefürchteten Folgen einer lokalen Myokardischämie verhüten könne. Es wurden eine Reihe dem ,,Herzschutz" dienende Operationen entwickelt, um sogenannte interkoronare Gefäßverbindungen voranzutreiben (BECK, THOMPSON, VINEBERG, LEZIUS U. a.). Zur Beurteilung des Effektes dieser Revaskularisationsoperationen
Die Behebung der nachteiligen Folgen der Myokardischämie mit chirurgischen Maßnah-men ist ein sehr umstrittenes Problem, dessen Auswertung auch experimentell bisher nicht gelungen ist.Es gibt keinen anerkannten Untersuchungsmodus neben dem MAUTZ-GREGGschen Test, um zu prüfen, ob der geschädigten Herzmuskulatur im Verlauf eines Revaskularisationsverfahrens jene Menge an Ersatzblut zugeführt werden könnte, welche eine Verhütung der schädlichen Folgen der partiellen Herzmuskelanoxie gewährleistet.Gegen den häufig angewandten Ramus-descendens-Ligaturinfarkt-Test sind in jüngster Zeit berechtigte Einwände erhoben worden. Die Ergebnisse haben eine große Streubreite und daher wenig Beweiskraft. Wie andere Autoren (VINEBERG, SENDEROFF, LEIGHNINGER und KOKALLIS) zogen wir deshalb den Ramus-circumflexus-Ligaturinfarkt-Test vor.In der vorliegenden Arbeit soll der Kollateralkreislauf mit Hilfe des sog. MAUTZ-GREGGschen Rückflußtestes (backflow) bei Verschluß der Äste der linken Koronararterie untersucht werden.
VersuchsanordnungDie Messungen des Rückflusses wurden ähnlich wie beim MAUTZ-GREGGschen Originalverfahren ausgeführt. In Intratrachealnarkose, intravenöser Narkothion-und Succinylgabe wurden Hunde linksseitig thorakotomiert. Nach perikardialer Novokain-Hyderginblockade wurde das Perikard eröffnet und zur Messung des Rückflusses ein Koronarast (Ramus descendens anterior oder Ramus circumflexus) präpariert. Zur Verhinderung der Blutgerinnung wurden intravenös 2 mg/kg Körpergewicht Heparin verabreicht, an der zu messenden Koronararterie zentral eine Ligatur angelegt und weiter distal das Gefäß durchschnitten. Die aus dem peripheren Gefäßstumpf spontan zurückflutende Blutmenge wurde mit einer gewöhnlichen Absaugung (Abb. 1) gesammelt. Vom Kanülieren des peripheren Gefäßstumpfes haben wir Abstand genommen, weil nach unserer Meinung auch die Kanüle ein Hindernis bildet und ein sich dadurch auswirkender SaugefFekt das Ergebnis entscheidend beeinflussen kann. Ergebnisse Die Tab. 1 enthält die Angaben vom Rückfluß des Ramus descendens Saugapparat Abb. 1 Heruntergeladen von: Universite Laval. Urheberrechtlich geschützt.
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