ZusammenfassungIn einem großen ungarischen Schweinezuchtbestand mit identischer Genetik, Alter, Körperkondition der Sauen und einheitlichem Management wurden Reproduktionsdaten von Sauen mit kurzen Absetz-Östrus-Intervallen, aber unterschiedlicher Östrusdauer (ÖD) sowie verschiedener Anzahl Inseminationen während der gleichen Jahreszeit ausgewertet. Entsprechend der ÖD und der Anzahl Besamungen erfolgte eine Gruppierung der Jungsauen (n = 169) und Sauen (n = 301). Nach der ÖD wurden die Jungsauen in die drei Gruppen < 24 h, 24-36 h, > 36 h aufgeteilt, die Sauen in die Gruppen < 36 h, 36-48 h, > 48 h. Die Tiere wurden einmal (EI) oder zweimal (ZI), mit einem Abstand von 24 h besamt. Die Insemination erfolgte jeweils mit 3 × 109 Spermatozoen. Zur Auswertung gelangten die Parameter Östrusdauer, Geburtenrate und Wurfgröße. Bei der Geburtenrate wurde zwischen der Gesamtzahl der EI- und ZI-Jungsauen kein signifikanter Unterschied errechnet. Die Subgruppe der zweimal inseminierten Jungsauen mit > 36 h ÖD zeigte signifikant (p < 0,05) höhere Geburtenraten, verglichen mit den einmal inseminierten Tieren mit gleicher ÖD. Die Geburtenrate wies innerhalb der gleichen Inseminationsgruppe hoch signifikante (p < 0,01) Unterschiede zugunsten der Jungsauen mit kürzerer ÖD im Vergleich zu den Tieren mit einer ÖD von > 36 h auf. Die Wurfgröße unterschied sich zwischen den verschiedene ÖD zeigenden EI- oder ZI-Jungsauen nicht signifikant. In der Gruppe der EI-Sauen ergab sich eine signifikant (p < 0,01) niedrigere Geburtenrate im Vergleich zu den ZI-Tieren. Innerhalb der ganzen Sauengruppe wurde bei den EI-Sauen mit längerer ÖD eine signifikant schlechtere Geburtenrate (p < 0,05 bei Sauen mit 36-48 h ÖD bzw. p < 0,01 bei Tieren mit > 48 h ÖD) als bei den ZI-Tieren erhoben. Der Unterschied der Geburtenrate war bei den Sauen mit einer ÖD von > 48 h im Vergleich zu denen mit einer ÖD von < 36 h signifikant (p < 0,05) schlechter. Die Wurfgröße zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Eine einmalige künstliche Besamung ist demnach nur bei kürzerer Östrusdauer zu empfehlen, Tiere mit längerer Östrusdauer müssen mehrmals besamt werden.
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