periments, etwa der Potentialsprung oder die Probennahme, nicht prompt realisierbar sind. Exakte Daten über den zeitlichen Ablauf lassen sich nur dadurch erhalten, daß unter stationären Bedingungen das abzulösende Element durch eine Kernreaktion pulsartig erzeugt und sein Übergang in den Elektrolyten mit einem Umlaufsystem verfolgt wird.
Verhalten anderer RadionuklideEinige mehr orientierende Versuche mit anderen Nukliden sollten schließlich noch zeigen, daß das hier eingehend untersuchte System kein Sonderfall ist. Dazu wurden wägbare Mengen an radioaktiv markiertem Kobalt, Zink, Thallium oder Blei gemeinsam mit Wismut aus komplexalkalischem, borsäurehaltigem Medium abgeschieden; die Wismutschicht war 1,0 mg/cm 2 , die der Fremdkomponente 0,2 mg/cm 2 dick. Nach der Abscheidung wurde die Schicht bei einem Potential von -0,05 bis -0,15 V in 0,5 η Salzsäure (Zn, Tl) oder 0,5 η Salpetersäure (Co, Pb) von 70 °C gebracht. Innerhalb von 2-3 min waren 97 + 4% des Zinks, 98 + 2% des Thalliums und 90% des Bleis abgelöst, während die Ablösung des Kobalts langsam verlief und nach 20 min erst 75% umfaßte.
FolgerungenDie hier zusammengefaßten Versuche erweisen das elektrolytische Ablösen als eine schnelle Trennmethode für kurzlebige Nuklide. Sie zeigen allerdings auch, daß nicht allein das elektrochemische Verhalten, sondern auch Rückstoß-oder Adsorptionsvorgänge maßgeb-lich beteiligt sein können. Dies kann in einem konkreten Fall ein Nachteil sein, denn das Verhalten der Komponenten läßt sich nicht aus bekannten elektrochemischen Daten voraussehen, sondern muß experimentell ermittelt werden; dies kann aber auch zu zusätzlichen Trennwirkungen führen, etwa zu einer Abreicherung von langlebigen gegenüber kurzlebigen Isotopen im Ablösebad durch Rückabscheidung der langlebigen Isotope. Als Nebenergebnis, das uns bemerkenswert dünkt, deuten sich Möglichkeiten an, mit radioaktiven Indikatoren weitere Einblicke in elektrochemische Vorgänge zu erhalten. So könnte aus dem unterschiedlichen Verhalten von Isotopen, die durch Rück-stoß von der Kathode in den NEBNST-Film gelangen, und Isotopen, die aus dem Elektrolyten eindiffundieren, die Vorgänge in diesem Film erhellt werden. Messungen über das Entweichen von kurzlebigen Zerfallsprodukten aus dickeren Niederschlägen könnten dazu dienen, die Struktur solcher Schichten zu untersuchen. In dieser Hinsicht zeigt unsere Studie freilich nicht mehr als Ansätze auf.
DanksagungHerrn Prof. F. STRASSMANN danken wir für die För-derung dieser Arbeit, Herrn Prof. H. J. BERTHOLD für Röntgenbeugungsmessungen. Besonderen Dank schuldet der eine von uns (A.S.) Herrn Prof. W. FRESENIUS und Herrn W. SCHNEIDER für die Möglich-keit, einen Teil der Experimente im Chemischen Laboratorium Fresenius, Wiesbaden, durchzuführen. Dem Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft sei für finanzielle Unterstützung gedankt.
SummaryRapid, automated separation procedures for zirconium and technetium from fission products based on solvent extraction techniques were developed. They require 4.0 sec for the isolation of zir...