Nach SAUERBRUCH hat die operative Entfernung der Fremdkörper aus der Lunge eine strenge Indikation. Reizlos eingeheilte, stumme Fremdkörper bilden keine Anzeige für einen operativen Eingriff. Hingegen rechnen Lungenabszeß und Lungengangrän sowie pleurale Komplikationen (Spätempyem, Empyemresthöhle usw.), insbesondere jedoch die rezidivierenden Spätblutungen zu den absoluten Operationsindikationen. Aber auch die schweren Veränderungen an den Bronchien, wie Bronchusstenosen und Bronchiektasen, werden wegen der Folgeerscheinungen mit zu den hauptsächlichsten Operationsanzeigen gezählt. Weiterhin werden die Beschaffenheit des Splitters, seine Lokalisation (Bronchus-oder Gefäßnähe), die Auswirkungen auf die Atemfunktion und sogar subjektive Beschwerden als Indikationen für eine chirurgische Intervention angeführt (KURKIPÄÄ). Für das operative Vorgehen sind neben der präzisen Indikationsstellung eine genaue Lokalisation des Splitters sowie eine möglichst differente Aussage über den perifokalen Entzündungsprozeß und die Beziehungen zum Bronchialsystem wichtig. Außer der Tomographie in verschiedenen Ebenen sind dazu ferner bronchoskopische und bronchographische Untersuchungen erforderlich (BERNHARD, FRANKE, MAJOR, STILLER, WILLMANN, ZETTEL U. ALBRING). Über die Methodik der operativen Maßnahmen muß von Fall zu Fall entschieden werden. Bei oberflächlich sitzenden Fremdkörpern ist die von SAUERBRUCH inaugurierte Pneumotomie angezeigt. Meistens werden jedoch die verschiedenen Resektionsverfahren zur Anwendung kommen (HASCHE, MIRONOW).
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