Die groBe praktische Bedeutung, welche allgemein der kiinstlichen Atmung beim Menschen zuerkannt wird, hat eine intensive Arbeit uber die bisherigen Fragen veranlaBt. Teils hat man in zahlreichen Tierversuchen genaue Studien iiber die Phanomene gemacht, welche das Ertrinken und die Erstickung begleiten, teils hat man eine Menge verschiedener Methoden zur kunstliohen Atmung angegeben. Untersuchungen uber den praktischen Wert dieser 1\1ethoden sind zahlreich ausgefiihrt worden, jedoch herrscht in wichtigen Punkten nooh Unklarheit. Die Frage nach dem Wert der Methoden ist offenbar ziemlich komplizierter Art, und die Antwort wird von einer ganzen Reihe verschiedener Faktoren bestimmt. Von diesen erwahnen wir: Einfachheit und Ausfuhrbarkeit, die Wirkungen auf den Kreislauf, die GroBe der erhaltenen Ventilation, ob die Zunge unter anderem in dem einen oder anderen Falle ein Hindernis ist oder nicht, ob das Entweichen des Wassers aus den Lungen beiordert wird, ob die Methode vielleicht Beschadigungen anrichten kann (z, B. Leberruptur, Rippenfraktur). In mehreren von diesen Punkten stehen nun, wie es scheint, die von verschiedenen Forschern erhaltenen Ergebnisse in schroffem Gegensatze zueinander. Auch uber die Bedeutung der genannten Faktoren gehen die Ansichten auseinander. Dies gilt auch besonders von der Bedeutung und GroBe der Ventilation, welche mit den versohiedenen Methoden erhalten worden ist. Schon im Jahre 1858 150 G. LILJESTRAND, G. WOLLIN UND J. O. l'ILSSON: hebt Silvester hervor (21: 301) 1, daB "it is, of course, of consequence to get as much air into the lungs as possible" (vgl. auch 30, Disk.), Diese Auffassung hat abel' in ihrer allgerneinen Form in den letzten Jahren Widerspruche gefunden. So hebt von Eysselstein (4) hervor, daB eine Uberventilation nicht notwendig sei; del' Ertrinkende befindet sich nach ihm in einem Zustande, ahnlich dem Winterschlafe gewisser Tiere, und hat eiu sehr kleines Sauerstoffbediirfnis, welches befriedigt werden muB. In derselben Richtung iiuBert sich Schafer (31). 'Vie spater naher entwickelt wird, ist Schafer zu dem Resultat gekommen, daB die von ihm eiugefuhrte Methode del' kunstlicheu Atmung den anderen gegeniiber die Vorteile hat, daB sie die eiufachste und gleichzeitig mit Riicksicht auf die Ventilation die beste ist, namlich mit einem Luftwechsel, del' mindestens ebenso groB ist, wie hei del' spontanen Atmung. Infolgedessen sagt Schafer (31): "Die Frage, ob andere und kompliziertere Methoden einen groferen oder geringeren Luftwechsel herbeifuhren als diejenige, welche einen geniigenden Luftwechsel bewirkt und dabei noch durch groBte Leichtigkeit und Einfaehheit sich auszeichnet, ist eine rein akademische." Hiergegen muB erstens bemerkt werden, daB es Angaben gibt, welche darauf hilldeuten, daB die Schiifersche Methode eine ungeniigende Ventilation herbeifiihren soli [Ploman (25)J. Es kommt abel' noch folgeudes hinzu. Wahrend die Ausfiihrung del' kiinstlichen Atmung nach Schafer zweifelsohne einfacher und weniger ermudend ist als nach del' Mehrzahl del' iibrigen gewoh...
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