LaBt man hoherkonzentrierte Losungen von Polyacrylnitril (PAN) in Dimethylformamid (DMF) langere Zeit bei Raumtemperatur stehen, so kommt es schlieolich zu einer Gelierung. Solche heterogenen Losungen fiihren erwiesenermaoen zu Storungen bei der Verformung durch Spinndiisen, GieBspalte 0. a. I n der Literatur gibt es kaum Hinweise, ob derartig veranderte Polymerlosungen auch zu andersartigen morphologischen Strukturen oder Eigenschaften der daraus hergestellten Formkorper AnlaB geben. Ziel der vorliegenden Arbeit war es herauszufinden, inwieweit eine ,,Alterung" sich auf die Kennwerte von Membranen auswirkt, die aus solchen Polymerlosungen hergestellt werden. Das Ergebnis ist von Bedeutung fur die reproduzierbare Herstellung von Membranen und dariiber hinaus von allgemeinem Interesse fur alle Prozesse, bei denen Formkorper aus Polyacrylnitril-Losungen erzeugt werden, besonders wenn zwischen Losungsherstellung und Losungsverarbeitung ein zeitlicher Abstand liegt.
EzperimentellesDie Membranen stellten wir nach dem sogenannten Bikomponenten-Prinzip auf einer Glasplatte her [l]. Dazu wurde zunachst eine 18yoige Losung von Cellulose -2,5-acetat.in DMF in 0,3 mm dicker Schicht auf die Glasplatte aufgetragen, dariiber in ebenfalls 0,3 mm Schicht eine 23yoige Losungspolymerisat-Losung eines Acrylnitrilcopolymerisates, bestehend aus 92,6y0 Acrylnitril, 6,5% Methylacrylat und 0.9% Natriumallylsulfonat. Dann wurde dieses System in einem Fallmedium bci 2OoC koaguliert (Wasser sowie Wasser/DMF-Mischung 1 : 1). Nach 30 min Verweilzeit im Fallmedium wurde das entstandene Zweischicht-Formgebilde in reines Wasser gelegt und nach drei Tagen in seine beiden Bestandteile aufgetrennt. Die Oberschicht, also die PAN-Seite, unterzogen wir der Priifung auf Membrantrenneigenschaften (Wasserdurchlassigkeit
WD,Filtratstromdichte J,, Riickhaltevermogen y). Hierfiir diente eine Ultrafiltrations-MeBzelle Typ Millipore, Priifflache 45,6 cm2; der Priifdruck betrug 0,3 MPa; als Testsubstanz wurde eine O,l%ige waBrige Losung von Dextran T 110 (Molmasse 110000) verwendet. Die Viskositaten der PAN-Losungen ermittelten wir mit Hilfe eines Rheoviskometers; 1-GefaS, 200 g Auflage, 25 OC. Tabelle 1. Viskositaten von PAN-Ldsungen nach verschiedenen Standzeiten Standzeit Viskositat Pas 3 24 48 72 168 (7