Zusammenfassung: Das Konstrukt der Lehrer-Selbstwirksamkeit wird in diesem Artikel definiert und gegen verwandte Merkmale abgegrenzt, indem auf die sozial-kognitive Theorie von Bandura Bezug genommen wird. Ein Rückblick auf die Geschichte dieses Konstrukts im amerikanischen Sprachraum macht die theoretischen Schwierigkeiten und psychometrischen Mängel deutlich, die ihm anhaften. Um die Forschung im deutschen Sprachraum anzuregen, wurde eine neue Skala zur Erfassung der Lehrer-Selbstwirksamkeit entwickelt und in einer längsschnittlichen Feldstudie geprüft. Die bundesweite Erprobung dieses Instruments an 275 Lehrern in 10 Schulen ergab gute psychometrische Kennwerte. Erste Hinweise zur Validität wurden durch Korrelationen mit anderen Lehrermerkmalen zu 2 Meßzeitpunkten gewonnen. Dabei fanden sich hohe negative Zusammenhänge mit Beruflicher Belastung und mit Burnout. Darüber hinaus waren selbstwirksame Lehrer eher gewohnt, einen Teil ihrer Freizeit für zusätzlichen Unterricht zu opfern, als die weniger selbstwirksamen Lehrer.
SummaryThis study examined the mental health outcomes of job stress among Chinese teachers in Hong Kong. A total of 269 Chinese teachers participated in Study 1 which provided crosssectional data regarding the associations among stress resource factors, burnout, and negative mental health. Study 2 was a six-month longitudinal study which aimed to establish the direction of the associations among the hypothesized variables across two time points with a separate sample of 61 Chinese secondary school teachers. Results of the structural equation modelling analyses on the cross-sectional data at T1 showed that stress resource factors of self-ef®cacy and proactive attitude were negatively related to burnout, which in turn had a direct effect on negative mental health. Stress resource factors were also directly linked to mental health status of teachers. Results of similar analyses on the longitudinal data at T2 further indicated that burnout at T1 had a direct impact on burnout at T2, which in turn had a direct effect on negative mental health at T2. Findings and limitations of the study were discussed.
Zusammenfassung: Mit kollektiver Selbstwirksamkeitserwartung bezeichnet man die subjektive Gewißheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen aufgrund gemeinsamer Kompetenzen einer Gruppe bewältigen zu können. Ein neues Meßinstrument wurde entwickelt, um dieses optimistische Vertrauen in gemeinsame Lehrerkompetenzen zu erfassen. Zusammen mit zwei weiteren Selbstwirksamkeitsskalen sowie drei Merkmalen des Lehrer-Burnout wurde das Verfahren im Laufe eines Jahres zweimal bei circa 300 Lehrern eingesetzt. Die neue Skala erwies sich zu beiden Meßzeitpunkten als homogen und zuverlässig. Sie korrelierte negativ mit Lehrer-Burnout. Die latente Variable Selbstwirksamkeitserwartung mit drei Indikatoren sagte Burnout nach einem Jahr gut vorher, während sich die umgekehrte Einflußrichtung nicht bestätigte. Um zu ermitteln, inwieweit sich das optimistische Vertrauen stärker auf die eigene Person oder auf das Lehrerteam richtete, wurden intraindividuelle Differenzen bestimmt. Dieses Differenzmaß variierte erheblich zwischen den zehn Kollegien und unterlag auch Schwankungen über die Zeit. Die Bedeutung der kollektiven Selbstwirksamkeit für pädagogische Innovationsprozesse und Systemberatung wird hervorgehoben.
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