Nachmittagssitzung yon 14.00 bis 16.03 Uhr Priisident: Wit beginnen die Naehmittagssitzung mit dem Haupttbem~ Fehler und Ge]ahren au] verschiedenen Gebieten. Gerade dieses Them~ seheint mir besonders wichtig. Wir Chirurgen miissen uns immer wieder selbst kontrollieren, miissen immer wieder versuehen, Fehler zu vermeiden and Gefahren mSglichst nieht auftauchen zu lassen. Ieh darf deshalb zu diesem X~pitel, das yon verschiedenen Seiten aus beleuchtet wird, als ersten Redner I-Ierrn B?J~KL~ I)~ LA Cain" bitten. 10. Fehler und Gefahren bei der operativen Behandlung frischer Frakturen Von I[. BURKLE DE LA ~MP-BochllII1Nicht jeder Knochenbruch l~Bt sich mit konservativen Mal~nahmen in befriedigender Weise einstellen und zur tIeilung bringen. Da wir aber verpflichtet sind, eine Fraktur so gut wie nur irgend m6glich einzurichten, um die Funktion des verletzten Gliedabschnittes wiederherzustetlen, und da uns das l%5ntgenbild --man m5ehte manchmM sagen : ]eider --dazu z-adngt, eine einwandfreie l~raktursteltung zu erzielen, miissen wir in gewissen F/~llen zur operativen Knochenbruchbehandlunfl, zur Osteosynthese, schreiten.Wenn ieh diesen Satz an den Beginn meiner Ausfiihrungen stelle, so bringe ieh damit schon zum Ausdruck, dab die konservative Frakturenbehandlung naeh wie vor ihr breites Anwendungsgebiet hat --ieh habe im vergangenen Jahr bei der 77. Tagung unserer Gesellsehaft dariiber beriehten k6nnen --, ieh weise aber gleiehzeitig darauf hin, dag die operative Behandlung der Knoehenbrfiche an bestimmte Voraussetzungen gebunden bleiben mug, deren wichtigste sind: strenge Anzeigestellung, peinliche Aseptilc, Beherrsehung der operativen Technik, liickenloser Bestand an allen er]orderlichen Instrumente~ und Hilfsmitteln und deren einwand/reies Material. Nur wenn diese Mindestforderungen erfiillt sind, sollte der Verletzte einem Eingriff nnterzogen werden. Die Anzeigestellung erfordert genaue Uberlegung und ein Abw~gen der Vor-und Naehteile der konservativen und operativen Behandlungs-maBnahmen. Auch sieh selbst mug der Operateur streng und gereeht priifen, ob er mit seinem K6nnen und mit seinen ttilfsmitteln dem Waghis des operativen Eingriffs am Knoehenbruch gewaehsen ist. Nur zu leieht l~tgt sieh mancher dureh die Vorstellung, der Knoehen k6nne wegen seiner Hgrte auch hart angefaBt werden, dazu verf/ihren, eine Osteosynthese vorzunehmen, und maneher verkennt die zu erwartenden Lungenbecks Arch. klin. Chir., I34. 298 (Kongrel3bericht) 6 b