In dieser Arbeit haben wir den Faktor ,,Gewebeschonendes Operieren" in seiner Bedeutung ffir postoperative l~eaktionen und Komplikationen untersucht, indem wir den Operateur in den Mittelpunkt der Betrachtung stellten. Zu diesem Zweck habcn wit die dem einen yon uns ~m Laufe yon 30 Jahren ,,zugesellten" Operateure ,,klassifiziert", indem wit uns deren ~uf~ere Erscheinungsform (Konstitutionstyp), ihre Einstellung zur Medizin bzw. zur Chirurgie, ihr Verhalten in Schwierigen und schwierigsten Situationen vergegenwiir~igten. Trotz aller Unzuli~nglichkeiten eines derartigen Unterfangens sind wit durch unsere Untersuchungen zu der begriindeten Auffassung gekommen, da$ es mSglich und erlaubt ist, eine soiche Einteilung zur s~atistischen Wer~ung der Operationsfolgen zu benutzen. Der Einteilung in 30perateur-gruppen liegt im einzelnen folgende Beurteilung zugrunde:In Gruppe I sind die 0perateure zusammengefaSt, deren Indikation zu jeder Operation unbestechlieh und klar is$, die den kleinsten Handgriff iiberlegen, sorgfaltigst und gewebeschonend ausfiihren.Die Gruppe II enthi~l~ solche Operateure, die bei ihrer Indikationsstellung schon einmal Weft auf die Miiglichkei~ der Durchffihrung dieses oder jenes Eingriffs legen, die die Blutstillung ,,gro~ziigig" handhaben, und die das Gewebe weniger pfleglich behandeln. Infolgedessen decken sie z. ]3. das Oper~tionsgebie$ nicht so ausgiebig ab, und oft sin4 sie dem Ehrgeiz verfallen, Inhaber zeitlicher Rekorde ira Operieren zu sein, was dann ]eicht zu Lasten des Operierten geht.In Gruppe lit finden sieh die Oper~teure, die wenig operiert haben und ihrem Wesen naoh nich$ geniigend bekannb waren, um der Gruppe I oder II zugeteilt werden zu kSnnen. Es sind~ 112 Operateure, die 1239 Operationen yon den Krankheitsbildem, die in dieser Arbeit beriicksichtigt werden, durchgeffihrt haben, d.h. ]1 Operationen fallen im Durchschnitt aaf jeden dieser Operateure. Es bandolt sich in Gruppe III vorwiegend um Assistenten, die langj~hrigen Stations-/~rzten zugeteilt waren. Sie haben yon den bier ~usgewerf~ten Krankheitsbilderr~ vorwiegend Schenkelhernien operiert, in wenigen Fi~llen war ihnen Gelegenheit gegeben, unter der Veran~wortung eines Erfahreneren selbst auch grSSere Eingriffe durchzufiihren. Wegen des uneinheitlichen Materials und der zum Tell * Die Untersuehungen wurden mit Unterstfitzung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeffihr~.12"
