Aus einer vergleichenden Betrachtung über den Bau der Gittertypen von CaF2, Mn2O3 und La2O3 wird die Erwartung abgeleitet, daß zwischen Oxyden, die im Fluorittyp und solchen, die im Mn2O3‐Typ kristallisieren, ungeachtet des verschiedenen Formeltyps unter geeigneten Bedingungen eine kontinuierliche Reihe von Mischkristallen bestehen müsse. Zur Prüfung dieser Voraussage wurden die vollständigen Phasendiagramme der binären Oxydsysteme CeO2Y2O3, CeO2Nd2O3, CeO2Sm2O3, CeO2Gd2O3, CeO2Dy2O3, CeO2Yb2O3, ThO2Y2O3, ThO2La2O3, ThO2Ce2O3, ThO2Nd2O3, ThO2Sm2O3 und ThO2Gd2O3 durch Präparation, röntgenographische und pyknometrische Untersuchungen aufgestellt. In den vier Systemen mit CeO2 und Y2O3, Sm2O3, Gd2O3 oder Dy2O3 wurde der gesuchte lückenlose Übergang zwischen den Komponenten aufgefunden. In allen übrigen Systemen besteht nur eine begrenzte Mischkristallreihe mit Fluoritstruktur, die sich über einen mehr oder weniger breiten Bereich der Zusammensetzungen erstreckt. Für das Auftreten des einen oder anderen Typus im Phasenverhalten der Systeme werden Deutungen gegeben und Regeln aufgestellt.
Die Phasenverhaltnisse der Ceroxyde zwischen CeO, und Ce,O, und der Praseodymoxyde zwischen Pro, und Pr,O, werden durch Rontgenuntersuchungen bestimmt. Beide Oxydsysteme erweisen sich in der Zahl der beobachteten drei Phasen als vollig ubereinstimmend und hinsichtlich der Ausdehnung dieser Phasen als sehr ahnlich. Die Dioxydphase mit Fluoritstruktur besitzt praktisch keine Homogenitatsbreite, die Sesquioxydphase vom hexagonalen A-Typ vermag ein wenig zusatzlichen Sauerstoff homogen aufzunehmen. Von diesen beiden Phasen getrennt liegt im Gebiet mittlerer Oxydationsgrade eine Zwischenoxydphase mit breitem Existenzbereich und einem Kristallgitter, das kontinuierlich vom Fluorit-zum C-Sesquioxydtyp iibergeht.In einer kurzlich veroffentlichten Untersuchung 1) haben wir nachweisen konnen, dafi unter den heterotypen Mischphasen aus den Dioxyden CeO, und Tho, einerseits und den einzelnen Sesquioxyden der Lanthaniden andererseits sich zahlreiche Mischkristallreihen mit Fluoritstruktur und sehr ausgedehntem Homogenitatsgebiet befinden. In Sonderfallen bestehen sogar vollstandig homogene abergange zwischen den reinen Oxydkomponenten verschiedenen Formeltyps. Zu solchen binaren Oxydsystemen mufiten nun aber auch diejenigen gezahlt werden, deren Dioxyd-und deren Sesquioxydkomponente sich vom selben Lanthanidenelernent ableiten. Man kann daher die Frage stellen, ob sich die Oxyde des Cers, des Praseodyms, des Terbiumszumindest formalals Systeme Ce0,-Ce,O,, Pro,-Pr,O,, Tb0,-Tb,O, betrachten und in die Erscheinungen und Deutungen einfugen lassen, wie sie bei den anderen, formal analogen heteronomen Oxydpaaren aufgefunden wurden.
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