Die hochpolymeren Polyisobutylene (Oppanole) verhalten sich in guten Lösungsmitteln, wie Cyclohexan, wie linearmakromolekulare Stoffe; in dem schlechten Lösungsmittel Benzol zeigen sie dagegen bei 20° das Verhalten von Sphärokolloiden. Entsprechend Anschauungen von W. Kuhn ist dies auf eine starke Zusammenfaltung der Makromoleküle zu Knäueln durch intramolekulare Assoziation zurückzuführen; bei 60° tritt eine Streckung der Makromoleküle ein, so daß sich dann die Benzollösungen der Polyisobutylene wie die von Linearkolloiden verhalten.

Die Konzentrationsabhängigkeit des osmotischen Druckes zweier Polystyrole (Molekulargewichte 237000 bzw. 580000) in 10 Lösungsmitteln wird gemessen und daraus das Molekulargewicht und die Virialkoeffizienten berechnet. Die gefundenen Werte der Virialkoeffizienten werden mit den vorliegenden Theorien verglichen.Aus der Temperaturabhängigkeit des osmotischen Druckes werden die differentielle Verdünnungswärme und Verdünnungsentropie bestimmt. Der 2. Virialkoeffizient B wird in einen Energie‐ und einen Entropieterm B und B zerlegt. Der Entropieterm wird mit den aus verschiedenen statistisch‐thermodynamischen Rechnungen abgeleiteten Werten verglichen. Er läßt sich — zunächst nur qualitativ — in zwei Anteile zerlegen: Der erste ist ein allgemeiner “fadenmolekularer Effekt”, der nur wenig vom chemischen Bau des Makromoleküls bzw. Lösungsmittels abhängt. Der zweite (geringere) Anteil beruht auf speziellen Ordnungszuständen in der dem Makromolekül anliegenden LM‐Schicht.