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Der Diabetes ist im Kindesalter eine seltene Erkrankung. Das Interesse des praktischen Arztes an dieser Erkrankung war infolgedessen bisher kein großes. Seitdem wir das Insulin besitzen, haben sich jedoch die Verhältnisse gruñdlegend geändert. In frühéren Zeiten war den diabetischen Kindern nur eine kurze Lebensspanne gegönnt. Länger als 3 Jahre habe ich kein Kind bei ausschließlich diätetischer Behandlung am Leben erhalten können. Jetzt aber ist die Situation so, daß sich der Tod wenigstens an dem unkomplizierten Diabetes verhindern läßt. Infolgedessen n j m m t d j e Z a h 1 d e r z u b ehandelnden Diabeteskinder immer mehr zu, ohne daß die Krankheitsfälle an sich etwa häufiger geworden wären. Es geht nicht an, diese Kinder einer Dauerbehandlung in der Klinik zu unterziehen, es ist eine ambulante Behandlung erforderlich, und damit steht der iraktische Arzt vor der Aufgabe, sich mit der modernen Behandlung des Diabetes auseinanderzusetzen.Die Fortschritte, die auf dem Gebiete der Diabetestherapie in der letzten Zeit erreicht worden sind, beziehen sich nicht allein auf das Insulin. Es verlohnt sich, zunächst einige Worte über die D i ä t e t i k zu sagen.Die Zeiten, in denen man sich lediglich darum bemühte, die Kohlenhydrate in der Nahrung zu vermindern, und alle andern Nahrungsstoffe ¡n beliebiger Menge gestattete, sind schon lange vorüber. Seit N a u n y n legen wir größtes Gewicht auf eine genaue Festlegung des G e sam t k os t m a ß e s, umjede Ueberlastung des Stoffwechsels zu verhindern, ùnd vor allem auch auf eine B e s c h r ä n k u n g 1) Kurz vorgetragen auf der 2. Tagung Nordwestdeutscher Ktnder5rzte, Hamburg. SEITE 2076 DEUTSCHE MEDIZINISCHE WOCHENSCHRIFT NUMMER 49Heruntergeladen von: NYU. Urheberrechtlich geschützt.
Die vorstehende Mitteilung von Denks über unangenehme Reaktionen nach Diphtherieschutzimpfung mit einem neutralen Toxin-Antitoxingemisch gibt mir Veranlassung, aus der in den letzten Jahren in dieser Frage geübten Zurückhaltung herauszutreten und erneut zu dem Problem Stellung zu nehmen. Die genannte Mitteilung steht nicht mehr vereinzelt da. In Dallas (N. A.) sind im Jahre 1919 bei 40 Fällen schwere Reaktionen, charakterisiert durch Fieber, Erbrechen und lokale Entzündungserscheinungen, aufgetreten. Nach 12-16 Tagen sind sogar 5 Todesfälle zu verzeichnen gewesen. Ferner sind im vergangenen Jahr in einem Säuglingsheim in Baden bei Wien O Todesfälle infolge von Schutzimpfungen mit überneutralisierten Toxingemischen vorgekommen (1< r a u s , B ä e k e r, Kraus und Läwenstein [1]). Wir stehen also vor Beobachtungen, an denen trotz des in Tausenden von Fällen durchjaus h a r m I o s e n V e r 1 a u f s der Schutzimpfung nicht vorübergegangen werden kann.
Vor 40 Jahren schenkte uns BEHRING das künstlich erzeugte Antitoxin als spezifisches Heilmittel der gefürchteten Diphtherieerkrankung. Dankbar haben die Ärzte dieses Geschenk auf dem ganzen Erdball entgegengenommen, und unzählige Ärzte glauben ihren Kranken mit der Einspritzung des Mittels einen großen Dienst erwiesen zu haben. Und nun erklärt der jetzige Leiter einer der größten Infektionsabteilungen, nämlich des Wilhelminen-Spitals in Wien, ZISCHINSKY, daß die sog. spezifische Serumtherapie praktisch die Feuerprobe nicht bestanden hat und wir heute der Diphtherie kaum weniger machtlos gegenüberstehen als die alten Ärzte des vorigen Jahrhunderts. ,Als einzig sicheren Erfolg können wir dem Serum bloß buchen, daß es mit einem Schlage mit all den meist qualvollen therapeutischen Maßnahmen aufgeräumt hat, die früher einem Diphtheriepatienten zuteil wurden und die hauptsächlich in lokalen Applikationen von Medikamenten, Pinselungen und dergleichen bestanden. Allerdings ein etwas dürftiger Erfolg!" Wenn diese Äußerung auch besonders kraß ist, so ist sie doch keineswegs die einzige. Bekanntlich hat BINGEL im Jahre 4948 erklärt, daß die Erfolge der Serumtherapie bei einem Krankenhausmaterial wie dem seinigen nicht dem Anti-toxingehalte des Serums zuzuschreiben sind. HOTTINGER hat
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