Zusammenfassung Unter Bedingungen, bei denen der Grad der Erregung innerhalb 1 h wechselte, wurden an 5 achtjährigen, klinisch gesunden Hunden der Hämatokrit (Ht), der Hämoglobinwert (Hb), die Erythrocytenzahl (R) sowie deren Anteil an Retikulocyten (Rtc), die Senkungsgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen (BKS), die Leukocytenzahl (W), das Differentialblutbild und die Rektaltemperatur (T) bestimmt. Bei Blutentnahme nach 1 h Ruhe auf dem Labortisch (A) ergaben sich im Vergleich zur Blutentnahme sofort nach Aufbringen auf den Tisch (C) im Mittel folgende Differenzen (A‐C): R — 0,9 × 1012/l; Hb — 2,85 g/dl; Ht — 0,08; mittleres Erythrocytenvolumen — 1,84 fl; mittlerer Hämoglobingehalt der Erythrocyten — 0,7 pg; Rtc — 8,7‰; BKS + 3,5 mm/2.h. Die Differenzen der Leukozytenwerte betrugen (109/l): W — 1,5; Neutrophile — 0,8; Lymphocyten — 0,5; Monocyten 0,1; T — 0,55 °C. Bei Blutentnahme morgens im Stall (B) war die Temperatur um durchschnittlich 0,8 °C niedriger, die Lymphocytenzahl um 1,2 × 109/l höher als nach C. Die Unterschiede (C‐B) der Erythrocytenwerte, einschließlich Rtc und BKS waren geringer als im Vergleich C‐A. Nach dem Laufen (7 km/h und 12 km/h; 10% Steigung; 10 min) bei zwei Hunden gezogene Blutproben lieferten gegenüber C nur geringe, in der Tendenz teilweise widersprüchliche Unterschiede. Die routinemäßige Behandlung der Hunde bei der Blutentnahme bedingt demnach Grade der Erregung, die fast sämtliche untersuchten hämatologischen Parameter beeinflussen. Dabei kommen vor allem durch die Kontraktion der Milz mehr Erythrocyten, insbesondere relativ viel große und unreife Zellen, in den Kreislauf, dessen Beschleunigung zugleich mit einer Zunahme der Neutrophilen im strömenden Blut einhergeht. Die durch wechselnde Grade der Erregung bei der Blutentnahme bedingte Variationsbreite der hämatologischen Merkmalswerte ist beim einzelnen Hund etwa ebenso groß wie die Variationsbreite, die für die Gesamtheit der Hunde als normal angegeben wird. Summary The blood picture of the dog during shortlasting changes of physiological conditions From 5 eight years old clinically healthy dogs hematocrit (Ht), hemoglobin (Hb), the number of erythrocytes (R), their share of reticulocytes (Rtc), the sedimentation rate (BKS), the number of leucocytes (W), the differential count and the rectal temperature (T) were determined under conditions in which the degree of excitement changed within one hour. The blood withdrawal after a resting period of one hour on a laboratory table (A) compared with the withdrawal made directly after putting the dog on the table (C) showed the following mean differences (A‐C): R — 0,9 × 1012/l; Hb — 2,85 g/dl; Ht — 0,08; MCV — 1,84 fl; MCH — 0,7 pg; Rtc — 8,7 ‰; BKS + 3,5 mm / 2nd h. The differences of the leucocytes were as follows (109/l): W — 1,5; neutrophils — 0,8; lymphocytes — 0,5; monocytes — 0,1; body temperature — 0,55 °C. When the blood was withdrawn in the kennel in the morning (B) the temperature was on an average 0,8 °C lower, the number of lymphocytes was 1,2 × 109/l higher than at C. T...
Zusammenfassung An Material von 78 Schlachtrindern, einer durchschnittlich 60‐köpfigen Rinderherde und 205 Fällen der ambulanten Praxis wurden die dem Differentialblutbild zu entnehmenden hämatologischen Symptome geprüft. Die Fehlerbreite des Differentialblutbildes beruht auf Fehlern bei der Klassifizierung der Zellen und dem berechenbaren Zufallsfehler, der sich durch Vergröz̀erung der Stichprobe beliebig einengen läz̀t. Anhand von Beispielen wurde die Morphologie der Leukocyten im Blutausstrich besprochen, um eine konsequente Einhaltung der Einteilungsgrundsätze zu erleichtern. Bei Differenzierung von jeweils 200 Leukocyten wurden als praktisch erfüllbare Mindestanforderung an die statistische Sicherheit 95 % festgesetzt. Zunächst wurde die Häufigkeitsverteilung der Leukocyten untersucht für Altersgruppen und Verlaufsformen von Krankheiten. Im Entwicklungsalter, dessen Unstetigkeit sich auch in unterschiedlicher Entfaltung des Blutsystems ausdrückt, streuen die Werte beträchtlich, erst bei erwachsenen Tieren werden sie besser vergleichbar. Am Krankheitsverlauf läz̀t sich die prinzipielle Gültigkeit der sog. biologischen Leukocytenkurve auch für das Rind zeigen. Nach empirischer Festsetzung von Grenzwerten wurden die einzelnen hämatologischen Symptome (Eosinophilie, Eosinopenie, Neutrophilie, Kernverschiebungsindex, Lymphocytose, Monocytose) im Zusammenhang mit anderen klinischen Feststellungen untersucht. Dabei ergab sich im einzelnen: Die Abnahme der Eosinophilen im akuten Reizzustand erwies sich als regelmäz̀ig auftretendes Symptom, kann jedoch übersehen werden, wenn sie ihren Ausgang von einer Eosinophilie nimmt. Ohne Nachweis eines akuten Reizes wurde die durchschnittliche Abnahme der Eosinophilenzahl bei einer Herde während der Weidezeit gefunden. Eosinophilie wurde häufig im Verlauf der Distomatose gesehen, für andere Ursachen ergaben sich wegen der geringen Zahl der Beobachtungen lediglich Vermutungen. Als Gründe für das Fehlen von Eosinophilie bei nachgewiesener Distomatose kamen u. a. akute Reizzustände und Saisonschwankungen in Frage. Neutrophilie konnte sowohl im Beginn der akuten Phase einer Krankheit als auch ohne klinische Krankheitszeichen beobachtet werden. Im ersten Fall waren stets unreife Stabkernige nachweisbar, im zweiten Fall fehlten sie. Das Auftreten unreifer Stabkerniger erwies sich als sicherstes Merkmal für eine akute Reizung, da Neutrophilie und Eosinopenie durch vermutlich schon früher bestehende andere Symptome (Eosinophilie, Lymphocytose) gelegentlich verdeckt waren. Neutrophilie ohne nachweisbaren akuten Reiz fand sich locker korreliert mit Eosinophilie. Am Kernverschiebungsindex können Links‐ und Rechtsverschiebung gemessen werden. Linksverschiebung war häufig und wurde mit und ohne Vorhandensein eines akuten Reizzustandes gesehen, im letzten Fall z. T. zugleich mit Lymphocytose oder Neutrophilie. Die weitaus seltenere Rechtsverschiebung kam vereinzelt in der ersten Phase der akuten Neutrophilie zur Beobachtung, etwas häufiger als nicht‐akutes Symptom...
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