Conteben, das neue Tuberkulosemittel, welehe svon DO~AGK, BEHNISC~, MIV.TZSCH und H. SCH~XDT 9a, 10 entwickelt worden ist, wixd jetzt in immer breiterem P~hmen der klinischen l~berprfifung zugeffihrt. Wenn heute hier fiber eine unangenehme Nebenwirkung dieses Medikamentes bei~chtet werden soll, so soil dies keineswegs in dem Sinne geschehen, nun yon der Verwendung dieses neuen Mittels gegen die Tuberkulose abzuraten, oder den Wert dieses Mittels einzuschr~nken. Es wei~ jeder, dab Agranuloeytosen (A.) yon Pyramidon und seinen AbkSmmlingen erzeugt werden kSnnen, dab auf Salvarsan und Sulfonamide gelegentlich A. beobachtet werden kSnnen, dab solche, wenn auch sehr selten, naeh Streptomycin aufgetreten sind (BRUNN 9, FELDila), und doch wird niemand deswegen daran denken, auf die segensreiche Anwendung dieser 1VIittel zu verziehten.Es erscheint mix abet aus zvcei Grfinden die genaue Kenntnis dieser unangenehmen Iqebenwirkung sehr wichtig. Zun~chst, weil man am Beginn der Erprobung der Thiosemicarbazone im klinischen Versuch yon einer Beeinflussung des leukocy-t~ren, oder genauer ausgedriiekt, des granulocyt~ren Systems nichts wuBte. Als ich erstmalig bei einer schwerkranken Frau mit doppelseitiger, hochfieberhafter, exsudativ-kavernSser Lungentuberkulose vor etwa 11~ Jahren eine solche stark granuloeytopenische Sehwankung kurz vor ihrem Tode beobachtete, war eine derartige Nebenwixkung sowohl aus den vorangegangenen tierexperimenteHen Studien yon DOI~GK 1~ als aueh der bisherigen klinischen Erprobung unbekannt. Inzwischen hat aueh HE~LME:Z]~R 16, 17 tiber ~hnliche Beobachtungen berichtet. Zweitens erseheint mix die Mitt.eilung bei cler Art dieses Symptomenkomplexes, der dutch die neuen chemotherapeutisehen MSgliehkeiten wohl manches yon seinem Schrecken eingebfiBt hat, aber immer noch eine sehwere Komplikation darstellen kann und zu den ernstesten Nebenwirkungen yon Conteben gehSrt, unbedingt notwendig, zumal durch die Beobaehtung dieser Dinge wohl gleichzeitig die wichtigsten TherapiemSglichkeiten in die Hand gegeben werden. Sie beruhen im rechtzeitigen Absetzen des seh~digenden Medikaments. Unser Augenmerk miissen wir bei den medikamentSs ausgelSsten A. ja vor allem darauf richten, bei den ersten erkennbaren Krankheitszeichen das sch~idigende Agens fortzulassen, um nicht dm'ch weitere Einwirkung eventuell schwerste oder gar tSdliche Sch~digungen der granuloeytopoetischen Knochenmarkst~tigkeit zu setzen.Ieh mSchte der Besprechung der Besonderheiten dieser A. zun~chst die Sclfilderung und den kurvenmi~l~ig dargestellten Ablanf der Beobachtungen voransetzen: