Aus 5‐Nitrothiophen‐ bzw. 5‐Nitrofuran‐carbonsäurenitril wurden durch Umsetzung mit aliphatischen Alkoholen die entsprechenden Iminocarbonsäureester hergestellt. Der 5‐Nitrothiophen‐2‐ bzw. 5‐Nitrofuran‐2‐iminocarbonsäureäthylester wurde mit primären Aminen zu den Amidinen umgesetzt, die sich zu einem großen Teil als gut bis sehr gut bakteriostatisch, fungistatisch und verminox wirksam erwiesen. Die höchste Effektivität zeigten die Iminocarbonsäureester, wobei eine deutliche Abhängigkeit von der Länge der Kohlenstoffkette bestand. Entgegen der in der Literatur häufig beschriebenen geringeren Wirksamkeit von Nitrothiophenderivaten im Vergleich zu Nitrofuranderivaten besaßen bei den in dieser Arbeit getesteten Verbindungen die Nitrothiophene oft eine höhere Effektivität.
Während sich die cis‐ und trans‐1‐(p‐Chlorphenyl)‐2‐methyläthylenoxide aus den cis‐ und trans‐p‐Chlorphenylpropenen über die threo‐ und erythro‐Dibromide und threo‐ und erythro‐Acetobromhydrine gut herstellen lassen, ist auf diesem Wege von den entsprechenden p‐Nitro‐Derivaten wegen der Unbeständigkeit des cis‐p‐Nitrophenylpropens nur das trans‐1‐(p‐Nitrophenyl)‐2‐methyläthylenoxid zugänglich. Aber vom 1(S),2(S)‐(+)‐threo und 1(R),2(S)‐(+)‐erythro‐1‐(p‐Nitrophenyl)‐2‐amino propandiol‐1,3 ausgehend erhält man durch Permethylierung und thermische Zersetzung der entsprechenden quartären Ammoniumhydroxyde 1(S),2(R)‐(+)‐cis‐1‐(p‐Nitrophenyl)‐1,2‐epoxi‐3‐hydroxy‐propan bzw. 1(R),2(R)‐(—)‐trans‐1‐(p‐Nitrophenyl)‐1,2‐epoxi‐3‐hydroxypropan. Die neutrale Reaktion der als Zwischenstufe faßbaren quartären Ammoniumhydroxyde in wäßriger Lösung ist mit der Bildung eines inneren Salzes zu erklären. Durch Tritylierung des C‐3‐Sauerstoffatoms wird die 1,2‐Stellung des Epoxidringes bewiesen. Eine Erörterung über den Einfluß des Tritylrestes auf die optische Drehung schließt sich an.
Untersuchungen iiber Nitrothiophen-und Nitrofuranderivate 3. Btitt.: Umclctnmg von 5-Nitrothiophen-2aod 5-Nitrofaran-2-iminoeprbonsiiureiirhylester mit Semicprbnzid aod ThiosemicarbPsdcn und keimwidrige Eigeoscbften der Verbindangd) Aus der Chemischen Abteilung dea Instituts flir Mcdizinischt. Mikrobiologie und Epidemiologis der Ernst-Moritz-Arndt-Un i versitiit Grcifswald (Eingegangen a m 2. I lktobrr 1067) Ausgehend vom 5-Nitrothiophen-2-und 5-Nitrofuran-t-imino~ar~~a~~~athylea~r wurden durchumsetzung mit Semicarbazid, Thiosemicarbazid sowie Nund S-substituierten Thiosemicarbaziden die entsprechenden N-Uceidoamidine bzw. N-Thioureidoemidine oder auch N-substituierte Iminoester erhalten. Untcr bcstimmten Bedingungen tritt auch RingschluO zum Triazolon-(S) bzw. zu 1,3,4-Thiadiamlen ein ; die Reaktionsprodukte mit S-Methylimthiosemicarbazid eyclisieren zu den entsprechenden 1 ,2,4-Triamlen. Die Verbindungen besitzen miiBige bakteriostat.ischi*. miilJige bis gute fungistatischc und in eincm Falle -3-Methylmercapto-5-(5-nitro-2thienyl)-l,2,4-triamleine starke vsrniinoxe Wirksamkeit.The i~)rreslmnding N-ureidormidines, h' -thiou rcBidoamidinea and N-substituted iniido ethers were obtained by rcaction of ethyl 5-nitro-2-thiophenc-and B-nitro-2fii rimidtit<. with semicarbazidc, thiwmicarbazide and S -and 8-substituted thiosemic:irbazidw. I!nder special conditions ring closure also occurs to give trisxolone-(5) a i id 1 .B.4-th iadiazo1c.s rcsj=ctiwly; the products of thc rcact.ion wit 11 S-inc!thylisot.liioacmicarbiixide are converted to the corrwponcl ing 1 .td-triszoles. The ci mipounds p~wss indifferent. bacteriostatic. and indifft-rent or good fiingistatic activit.y ; 3 .mc?t.hylineri.ii.pto-Fi-( 5-nitro-2-thieny1)-1.2,4-triwoli-has a high na:tivity against M orms.Ausgehend von den in der vorangegangenen Mittdung*) beschriebenen Umsetzungen des 5-Nitrothiophen-2-und 5-Nil vofurrm-2-i ininocarbonsailreathylesters mit primaren Aminen versuchten wir, dutch Gmsetxung dicser Iininoester mit Semicarbazid und Thiosemicarbaziden zu miteren Verbindungen zu gelnngen, die wie die Iminocarbonsaureester und Ainidiiie cine Lwtc keimwidrige Wirksamkeit aufweisen.
Nephelometrische und spektrophotometrische Untersuchungen von 5‐Nitrothiophen‐2‐aldehyd‐ und 5‐Nitrofurfuralsemicarbazon sowie 5‐Nitrothiophen‐2‐ und 5‐Nitrofuran‐2‐N‐methylamidinhydrochlorid mit in Vermehrung befindlichen Keimen zeigen, daß sowohl Nitrofurane als auch Nitrothiophene das Wachstum von Escherichia coli in der log‐Phase gleicherweise hemmen. Während der Bakteriostase werden dabei die Semicarbazone und Amidine von den Keimen abgebaut, wobei dieser Abbau in Abhängigkeit von der Substanzkonzentration bzw. der Keimmenge mehr oder weniger vollständig erfolgt. Ein erneutes, jedoch vermindertes Wachstum der Keime setzt dann ein, wenn einerseits die Verbindung vorwiegend in der reduzierten Form vorliegt, andererseits die Keime noch nicht soweit geschädigt sind, daß sie sich unter diesen Bedingungen nicht mehr vermehren können.
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