Slange auch schon die frakturen am oberen Tibiaende das besondere Interesse der Chirurgen und Orthopäden erregt haben, so ist doch die Art ihrer Behandlung ein Gegenstand der Diskussion geblieben, wie aus der Verschiedenheitder empfohlenen blutigen und unblutigen Behandlungsmethoden hervorgeht. Sind schon diese lrakturen insgesamt selten, so werden die isolierten Brüche eines einzelnen odér beider Kondylen ganz besonders nur in solchen Krankenhäusern häufiger beobachtet werden können, die im Getriebe einer Großstadt oder eines Industriezentrums gelegen sind.Nachfolgend soll über 12 Kondylenfrakturen und 2 Frakturen der Eminentia intercondylica berichtet werden, die während der letzten 4 Jahre in unserem in der Arbeiterstadt Spandau gelegenen Krankenhaus behandelt worden sind. Fig. 1. I//I,,,/Tibia-Kondylen-Y-Fraktur, seitlich. Fig. 2. Dasselbe Bild. 5 Wochen später nach manueller Kompression und Gipshülsenbehandlung. Die Tibiakondylenfrakturen nach ihrer Aetiologie einzuteilen, wie es versucht worden ist (G U m b e 1), ist deshalb recht schwierig, weil die einzelnen ätiologischen Momente wie: Abriß, Quetschung, Stauchung, direkte und indirekte Einwirkung selten ausgesprochen einzeln vorhanden sind, weil vielmehr in den meisten Fällen eine Kombination verschiedener verursachender Momente vorhanden ist. Deshalb seien die nachfolgend beschriebenen Fälle einfach eingeteilt in isolierte Frakturen e in es Kondylus und in T-oder YFrakturen, d. h. in die Frakturen b e i d e r Kondylen mit den verschiedenen Variationen. Dazu kommen noch die 2 Fälle von Fraktur der Eminentia intercondylica. Von den vier isolierten Frakturen des medialen Kondylus, bei denen der. Kondylus in jedesmal verschieden großem Umfang, einmal bis in die Enjinentia intercondylica hinein, abgebrochen war, hatten zwei das 50. Lebensjahr, die beiden anderen das 40. Lebensjahr über-schritten; eine Frau war därunter. Aetiologisch in 3 Fallen Sturz auf die Fuße aus 1-3 m Hohe in einem Fall Anprall eines Balkens auf die gebeugten Knie und Sturz auf die Füße Dieser letzte Fall zeigte außer einer Querfraktur des Fibulaköpfchens eine Absprengung des medialen Kondylus in größerem Umfang und mit stärkerer distaler Dislokation des Fragments. Die anderen 3 Fälle zeigten eine geringere distale Dislokation. Hämarthros war in allen Fällen in verschieden starkem Grade vorhanden. Behandlung mit Schiene oder Gipsverband, nach manueller Kompression der Kondylen in NarkOse. In 2 Fällen Punktion des Kniegelenks und Spülung. Während der erwähnte schwerere Fall bei der Nachuntersuchung nach 46 Monaten nur erst am Stock lahmend gehen konnte, eine Verkürzung des Beines um 2 cm, ein mäßig ausgepragtes Wackelknie und Genu varum aufwies und rasch ermüdete, war in den drei anderen Fällen naèh 14 bzw. 11 bzw. 6 Monaten das Resultat befriedigend Zwei benutzten noch einen Stock arbeiteten aber wieder, der dritte ging ganz ohne Unterstützung und war voll arbeitsfähig. Die noch nachweisbare Verdickung, Bewegungseinschränkung DEUTSCHE MEDIZINISCHE WOCHENSCRRI.FT SEITE 531 und Unsicherhei...