„Diversity” bezeichnet die Verschiedenheit, Ungleichheit, Andersartigkeit und Individualität, die durch zahlreiche Unterschiede zwischen Menschen entsteht. Die Vielfalt von individuellen Fähigkeiten, Erfahrungen, Kompetenzen und Qualifikationen der Organisationsmitglieder stellt einen Faktor der „human resources” von Organisationen dar, der unternehmerische Strategien von Flexibilisierung und kontinuierlichem Lernen möglich macht. „Managing Diversity” ist ein strategisches Element der Unternehmensführung. Es handelt sich nicht einfach nur um ein Programm, sondern um eine Grundhaltung und um ein neues Verständnis dafür, wie Unternehmen funktionieren können. Die Autoren wählen zur Analyse einen theoretischen Bezugsrahmen, der auf der Grundlage der „Theorie Allgemeiner Handlungssysteme” auf Organisationen hin spezifiziert wurde. Mit Hilfe dieses Bezugsrahmens können die bislang vorliegenden theoretischen Diversity-Ansätze in ein umfassendes Modell integriert und deren Einseitigkeiten überwunden werden.
In diesem Beitrag wird das aus den USA stammende Konzept des "Diversity Managements" vorgestellt, das die Verschiedenheit, Ungleichheit, Andersartigkeit und Individualität der Mitarbeiter als wichtigen Beitrag zum Erfolg eines Unternehmens sieht. Vor dem Hintergrund der hegemonialen Wellen im Weltsystem und den damit verbundenen kulturellen Zyklen wird argumentiert, dass mit dem hegemonialen Abschwung der USA und der Herausbildung des Postmodernismus als kulturelles Muster auch ein organisationaler Wandel vom Fordismus zum Postfordismus stattgefunden hat, in dessen Kontext "Diversity" als issue avancieren konnte. Mit dieser Entwicklung werden einerseits die "modernen" Ideen des "Individualismus" und der "sozialen Chancengleichheit" auch auf betrieblicher Ebene weiter zu realisieren versucht, andererseits aber auch die industriekapitalistische Differenzierung von Arbeit, Person und Lebenswelt "postmodernistisch" entgrenzt und noch stärker in die Logik des Kapitals eingebunden.
ZusammenfassungDie Rede von einem „ökonomischen Imperialismus“ bezieht sich einerseits auf die zunehmende Anwendung des ökonomischen Verhaltensmodells auch auf nicht-ökonomische Gegenstandsbereiche der Sozialwissenschaften. Dabei wird mit diesem Ansatz andererseits der Anspruch verbunden, die Grundlage für eine einheitliche Sozialwissenschaft bilden zu können. Dieser Geltungsanspruch wird hier bestritten. Aus der Perspektive des handlungstheoretischen Bezugsrahmens von Parsons läßt sich vielmehr zeigen, daß die ökonomische Handlungstheorie als solche schon für die Erklärung sozialer Phänomene unvollständig ist. Diese Unvollständigkeit liegt darin begründet, daß hier das soziale Handeln unzulässigerweise auf eine einzige „soziale Logik“ reduziert und andere Handlungslogiken in den Restriktionen („constraints“) des Handelns versteckt werden. Dies wird insbesondere dann deutlich, wenn im Rahmen einer „Konstitutionellen Politischen Ökonomie“ die normativen Restriktionen sozialen Handelns selbst wiederum aus rationalen Wahlhandlungen der Akteure heraus erklärt werden sollen. Am Beispiel der ökonomischen Konzeption des Gesellschaftsvertrages von James M. Buchanan läßt sich zeigen, daß hinsichtlich der Dauerhaftigkeit einer sozialen Ordnung auf andere Handlungslogiken rekurriert werden muß und damit wesentliche Elemente einer sozialen Ordnungsbildung aus der Logik des ökonomischen Modells herausfallen.
Im März 2005 erzwangen institutionelle Investoren die Rücknahme des Übernahmeangebots der Deutschen Börse AG an die London Stock Exchange und später den Rücktritt des Vorstandvorsitzenden und des Aufsichtsrats des Unternehmens. An diesem Vorgang lässt sich exemplarisch die Veränderung der Aktiengesellschaften in Deutschland von Insidersystemen zu Systemen mit Insidern und Outsidern und der damit zusammenhängende Wandel ihrer Corporate Governance aufzeigen. Im Konflikt zwischen den "Principals" und "Agents" der Deutschen Börse AG wird erstens die "Hybridisierung" verschiedener Governance-Systeme deutlich. Entgegen den Annahmen einer "Pfadabhängigkeit" oder einer Konvergenz der verschiedenen Kapitalismusvarianten hin zum US-Modell des marktbasierten Kapitalismus deutet der Konflikt um die Deutsche Börse AG auf einen Wandel, bei dem gleichzeitig Pfadabhängig-keiten und Konvergenzen zu beobachten sind. Zweitens wird deutlich, dass eine Marktöffnung der Unternehmen nicht zwingend zu einer stärkeren Marktsteuerung führt, sondern dass durch diesen Prozess vielmehr neue Optionen der unternehmenspolitischen Steuerung evoziert werden.
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