Zusammenfassung. Das Zweifaktoren-Modell nach Karasek zum Zusammenhang zwischen Arbeitsanforderungen und Tätigkeits-/Entscheidungsspielraum mit gesundheitlichen Auswirkungen der Arbeit hat in den letzten Jahren eine unverminderte Aktualität behalten. Es wird ein Fragebogen mit seinen Entwicklungs- und Validierungsbefunden vorgestellt, der sich an diesem Modell orientiert. Sein Einsatz wird als Screeningverfahren für die Abschätzung des Zusammenhangs zwischen Arbeitssituation und Gesundheitsauswirkungen empfohlen. In unabhängigen Stichproben (N = 526) konnte eine stabile Replikation des Zweifaktoren-Modells nachgewiesen werden. Erhöhter erlebter Tätigkeitsspielraum geht mit positivem Beanspruchungserleben und verbesserter Gesundheit einher. Erhöhte Arbeitsintensität ist mit verstärkten gesundheitlichen Beschwerden und erhöhter psychischer Fehlbeanspruchung verbunden. Die empirischen Befunde erbrachten keinen Nachweis der im Modell hypothetisch angenommenen Wechselwirkung zwischen Intensität der Anforderungen und Tätigkeitsspielraum. Differenziertere Modelle und der Einbezug bedingungsbezogener Analysedaten sind erforderlich, um über orientierende Anliegen hinaus Gestaltungsmaßnahmen abzuleiten.
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