Die Schweinepest ist eine dureh ein ultravisibles, filtrierbares Virus hervorgerufene lnfektionskrankheit des Sehweines, die allj~hrlich grol3e Verluste lordert. Sie trier in akuter, subakuter und chroniseher Form auf; Akut verl~uft die Schweinepest meist unter dem Bilde einer h~morrhagischen Septikhmie mit dissemenierten Blutungen. Der chronische Verlauf ist durch Waehstumst~rungen gekennzeichnet. Die Tiere bleiben trotz guCer Ernahrung in der Entwicklung zurfiek, ,,kfimmern", entweder ohne weitere erkennbare Begleiterseheinungen yon seiten der Organsysteme zu zeigen oder leiden dabei an ehronischen ]:)arm-oder Lungenerkrankungen. Der Krankheitsverlauf der Sehweinepest wird h~ufig kompliziert dutch eiue Reihe verschiedener Begleitbakterien, die sich in dem dureh das Virus gesch~digten Organismus ansiedeln bzw. ihr vorher nur saprophytiseh geffihrtes Dasein au~geben und krankmachende Eigenschaften entfalten. Eine besondere Rolle spielen dabei Bakterien der Paratyphusgruppe und Bipolarisbakterien. Bei den Untersuchungen won David und Schwarz am hiesigen Institut an 286 kfinstlich mit bakterienfrei fil~riertem Schweinepestvirus infizierten Versuehssehweinen, yon denen insgesamt 176 bakteriologiseh ,,positiv" befunden wurden, waren Paratyphusbakterien versehiedener Art 50m~l (~ 28,4%), bipolare Bakterien 34real (= 19,3%), Pyocyaneum 12mal (= 6,8%), Rotlauf 5real (= 2,8%) beteiligt, in den fibrigen Fallen Colibakterien, Pyogenesbakterien, Strepto-oder Staphylokokken, zum Tell diese auch mit einer der ersten Arten vergesellschafte~, ohne dal3 eine Art vorherrschend war. Diese Sekund~re, mi~unter septik~tmische Beteiligung yon Spaltpilzen am Infektionsablauf war die Ursache daffir, dab lange Zeit Bakterien, vor allem das Bacterium suipestifer (ein.h/~ufiger Begleiter der Sehweinepestinfektion) als Erreger der Schweinepest angesprochen wurden (Smith, Salmon und Smith). Erst mit dem ]~aehweis der Filtrierbarkeit des Erregers (De Schweinitz und Dorset, yon Ostertag, Uhlenhuth und Mitarbeiter u. a.) wurde die sekund~re Rolle der Spaltpilze erkannt. Weiteres fiber bakterielle Sekund~rirffektionen und biologische Eigenschaften des Virus, sowie klinisehe Erschelnungen, Epidemiologie usw. zu beriehten, wfirde den Rahmen dieser Abhandlung iibersehreiten. Ich verweise dazu auf die yon Uhlenhuth, Mie/3ner und Geiger verfal3te Monographie