Das Vorkommen der multiplen Sklerose bei Kindern wird fibereinstimmend als ein sehr seltenes Ereigniss angegeben. Marie'), welcher im Jahre 1883 zum ersten Male den Versuch machte, das literarische Material zu sammeln, konnte nur 14 Beobachtungen ausfindig machen. Unger *) machte sieh vier Jahre sp~ter an die gleiche Aufgabe heran und konnte in seiner kleinen Monographie bereits fiber 19 Kinder berichten, die an multipler Hirn-R/iekenmarkssklerose erkrankt waren. In einer Arbeit von Moncorvo~), welche in dem gleichen Jahre erschien, wird die Zahl der uns interessirenden Beobachtungen auf 21 angegeben, und endlich hat Nolda 4) wiederum vier Jahre 1) p. Marie, De la scl6rose en plaques chez les enfants. Revue de M6d. Juillet 1883. :) L. Unger, Ueber multiple inselfSrmige Sklerose des Centralnervensystems im Kindesalter. Leipzig und Wien 1887. a) Moneorvo, De l'6tiologie de la sel6rose en plaques chez les enfants. Rev. mens, des malad, de Penfance. Juin 1887. 4) A. Nolda, Bemerkungen fiber Sclerosis cerebrospinalis multiplex im Kindesalter und deren Beziehungen zu acuten Infectionskrankheiten. Sehweiz. CorrespondenzbI. 1891.
reed. aus KSnigsberg. (Von der Medieinischen Fakult~t der Albertus-Universit~t zu KSnigsberg mit dem Preise gekrSnt.) Die Frage fiber die Resorptionsfiihigkeit des Diekdarms ftir unveranderte Albuminate h~ingt aufs innigste mit den Kontroversen zusammen, die tiber die Verdauung der Eiweissstoffe zwischen M uld e r and M e i s s n e r einerseits und B r tte k e andrerseits schon vor liingerer Zeit entstanden und zu einem sichern und befriedigenden Abschluss noch immer nicht gediehen sind. Der Streit dreht sich -kurz gesagt --um den Punkt, ob Eiweissstoffe im Stande sind aus dem Darmrohr in die Chylusbahnen zu gelangen, ohne vorher in eine leicht diffusible Modifikation --in Peptone --umgewandelt zu sein, oder ob einer Nutzbarmachung der Albuminate ffir den Organismus stets eine Peptonisirung vorausgehen muss. Bekanntlich haben Mulder und Meissner den letzten Theil dieser Frage mit eben solcher Entschiedenheit bejaht, als ihn B rtleke verneinen zu mtlssen geglaubt hat. ))In dem Magen, sagt Mulderl), geschieht meistens keine vSllige AufiSsung der Eiweisski/rper und daher nur eine sehr be-schr~nkte Veriinderung in Peptone ..... Erst im Darmkanal kommt die Peptonbildung vollends zu Stande; was aber in absorptionsfiihigen Zustand versetzt ist, verschwindet schnell aus dem Darmkanal und li~sst dasjenige zurtick, was noch weitere Veranderungen erfahren muss.(( In ganz demselben Sinne hat sich auch Meissner ~) in einer Arbeit ausgesprochen, welche ein Jahr sp/~ter als die vorige erschien. Auch in der neusten Zeit hat diese Ansicht ihre Vertreter gefunden, wobei ich nur an Hermann a) erinnern will, der in sehr wenigen, 1) Die Peptone yon G. J. Mulder 1858. (hrehiv f. hollfi~nd. Beitriige z. Natur-u. Iteilkunde Bd. II.) 2) Untersuch. fib. d. Verdauung d. Eiweiss-kSrper v. G. Meissner 1859. (Ztschrft. f. rat. Med. Reihe 3. Bd. VII.) 3) H e r m a n n, Ein Beitrag z. Verstiindniss d. Verdauung u. Ern~hrung. Antritts-Vorlesung 1~691 Ueber die Resorption der Albuminate im Dickdarm. 571 klaren and priicisen Worten diese Lehre in einem kleinen Aufsatze zusammengefasst hat. Schon sehr friih hat Brtlcke gegen diese Theorie Opposition gemacht. In seiner ersten Arbeit0 sprach er sich dahin aus, dass die Umwandlung der Albuminate in Peptone, wie die kilnstlichen Verdauungsversuche lehrten, eine so lange Zeit erfordere, dass nur ein sehr geringer Theil derselben wahrend ihres Verweilens im Darmkanal in die genannte Modifikation gebracht und far den Organismus nutzbar gemacht werden kSnnte. In seinem neusten Aufsatze0 hat er hierzu noch zwei sehr wichtige Momente hiuzugeffigt: 1) Bertlcksichtigt man die Eigensehaften der Peptone, so behaupte die Theorie seiner Gegner, dass keine EiweisskSrper oder kbk~immlinge von Eiweissk~rpern resorbirt werden kSnnten, deren Liisung~n freiwillig oder bei erhiihter Temperatur koaguliren oder durch Ansauern gefiillt wtirden. TSdtet man nun aber ein Thier in der Resorption und fiisst dasselbe 48 Stunden lang in einem kalten Raume liegen, so zeige sich stets, dass der Chylus in den Chylusgef~issen des Darm...
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