Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst die Populationsdynamik von H. schachtii. Ein wichtiger Bereich ist die Sortenwahl. Inzwischen stehen mit den Sortentypen nematodenanfällig, -resistent und -tolerant drei Alternativen für den Anbau zur Verfügung. In langjährigen Untersuchungen wurde in 46 Feldversuchen die Vermehrung von H. schachtii bei Anbau verschiedener Typen und Sorten untersucht. Die Vermehrungsrate ist stark abhängig vom Ausgangsbefall. Diese Dichtereaktion wurde sowohl bei anfälligen als auch bei toleranten Sorten beobachtet. Weniger stark ausgeprägt ist dieser Zusammenhang bei resistenten Sorten, da hier kaum Pf/Pi-Werte >1 gefunden wurden. Während der Anbau anfälliger Sorten immer eine Erhöhung der Nematodenpopulation zur Folge hatte, war für tolerante Sorten eine sehr große Variabilität der Ergebnisse zu beobachten, die von einer Reduktion bis zu einer starken Vermehrung der Nematoden reichte. Im Ergebnis wurde unter niedersächsischen Bedingungen ein erhebliches Vermehrungspotenzial toleranter Sorten ermittelt. Dies bedingt eine Zunahme von H. schachtii-Populationen, wenn keine weiteren Maßnahmen zur Minderung der Befallsdichten eingesetzt werden. Für eine differenzierte Bewertung toleranter Sorten ist die Datengrundlage aus Feldversuchen noch nicht ausreichend. Die Ermittlung der relativen Anfälligkeit von toleranten Sorten in standardisierten Laboruntersuchungen wird vorgeschlagen.
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