In Deutschland hat der Geburtenrückgang der 1960er und 1970er Jahre erst Ende des letzten Jahrzehnts der staatlichen Familienpolitik Prominenz und neuen Schub gegeben. Familienpolitik in Deutsch¬land am Anfang des 21. Jahrhunderts versteht sich als Bevölkerungspolitik, die bezweckt, mit verbesserter Vereinbarkeit von Beruf und Familie das Ausmaß an Kinderlosigkeit zu senken und die Geburtenzahlen zu heben. Diese Ausrichtung orientiert sich an den Bedarfen von Mittelschichtfamilien, und sie fokussiert quantitative Aspekte der Leistung von Familien für die Gesellschaft. Tatsächlich gibt es in den Städten und Gemeinden aber eine Vielfalt von Lebenslagen der Familien mit unterschiedlichen Gefährdungen von Qualitäten der Entwicklung von Kindern, die nach differenzierten und integrativen örtlichen Politikansätzen unter Einbeziehung der Wirtschaft und zivilgesellschaftlicher Akteure verlangt. Örtliche Familienpolitik ist Investition in die nachwachsende Generation. Um passgenaue Lösungen für unterschiedliche Problemlagen entwickeln zu können, braucht es gute Informationsgrundlagen, die eine kommunale Familienberichterstattung schafft. Es braucht Zuständigkeiten für Familie in den Kommunen und die Beteiligung der Familien „vor Ort“. Wirksame örtliche Familienpolitik integriert Aktivitäten unterschiedlicher individueller und korporativer Akteure, die geeignet sind, die Leistungen der Familien umfassend zu unterstützen. „Mehr Kinder“ ist nicht genug.
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