ZusammenfassungHintergrund: Die Proctalgia fugax gilt seit Thaysen als Entität, obwohl sich selbst bei Ausschöpfung aller diagnostischen Möglichkeiten kein pathognomonisches Substrat findet. Die Diagnose basiert letztlich nur auf der für sie typischen Anamnese. Die betroffenen Patienten messen jedoch trotz der zum Teil heftigen und über Jahre auftretenden Schmerzattacken ihren Beschwerden kaum krankhafte Bedeutung bei.
Patienten und Methode:Unsere eigene Anwendungsbeobachtung stimmt mit dem in der Literatur beschriebenen gynäkotropen Verhältnis von 2:1 überein; sie stellt mit 136 Patienten die bisher größte Fallzahl vor. Das entspricht 1,92% der Patienten unseres proktologischen Patientenkollektivs.Ergebnisse: Nach Ausschluss anderer Ursachen für die in unterschiedlichen Abstän-den auftretenden Schmerzattacken fanden sich bei 93,34% der Frauen und bei 92,35% der Männer Hämorrhoiden I., I.-II. und II. Grades.Schlussfolgerungen: Die Tatsache, dass während der Sklerosierungstherapie der Hä-morrhoiden einerseits die anamnestisch geklagten Schmerzen ausgelöst bzw. reproduziert, andererseits mit nur wenigen Behandlungen dauerhaft beseitigt werden konnten, ist unseres Erachtens nach Beweis dafür, dass die Proctalgia fugax keine Krankheit, sondern lediglich ein weiteres, wenn auch seltenes Symptom des Hämorrhoidal-leidens ist. Über die Ursache der Schmerzanfälle kann nur spekuliert werden.
SummaryBackground: A perineal neuralgia, the proctalgia fugax, is since the days of Thaysen considered as an entity, even though no pathognomonic substrate is found, even when taking all possible diagnostic measures into consideration. The diagnosis is in the end based solely on the case history typical for this disease. The patients concerned, how-
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