Momentan entsteht in Frankfurt am Main in unmittelbarer Nähe der alten Oper der Opernturm. Es handelt sich dabei um eine 46‐geschossige anspruchsvolle Hochhauskonstruktion. Bei der Planung des Frankfurter Opernturms, der eine Höhe von 169 m aufweist, war u. a. die Dimensionierung der hochbelasteten Stützen eine besondere Herausforderung. Die Megastützen in der über 5‐Geschosse durchgehenden Lobby des Opernturms sollten aus architektonischen Gründen möglichst kleine Querschnitte aufweisen. Diese Forderung wäre bei Verwendung eines normalen Betonstahls nur durch Einsatz von hochfestem Beton umsetzbar gewesen. Als wesentlich wirtschaftlicher erwies es sich jedoch, diese Stützen unter Einsatz eines normalen Regelbetons (C50/60) mit dem hochfesten Bewehrungsstahl der Fa. Stahlwerk Annahütte (SAS 670/800) auszuführen. Die hochbelasteten Fassadenstützen stellten eine ähnliche Herausforderung dar. So sollten diese aufgrund der Architektur, der technischen Gebäudeausstattung und des Gewinns an Nutzfläche ebenfalls möglichst kleine Querschnitte bei großen Schlankheiten (λ >85) aufweisen. Eine Bewehrung mit normalem Betonstahl wäre hier ebenfalls ohne den kostenaufwändigen Einsatz eines hochfesten Betons nicht möglich gewesen. Aus diesem Grund wurden auch die hoch belasteten Fassadenstützen mit SAS 670 bewehrt.Nachdem im Teil I dieser Veröffentlichung in Heft 5/2008 über die technischen Grundlagen der Stützen mit S 670 berichtet wurde, soll im hier vorliegenden Teil II über den Entwurf des Opernturms Frankfurt, die Ausführung der hochfesten Stützen sowie über die zu Grunde liegende Zustimmung im Einzelfall berichtet werden.
In der Bauindustrie hat der Einsatz von Fertigteilen viele Vorzüge gegenüber Ortbeton. Im Rahmen dieses Beitrags wird die Ausbildung des stumpfen Stoßes bei Fertigteilstützen betrachtet, die einer erhöhten Horizontalbeanspruchung ausgesetzt sind. In einem Rechenbeispiel werden verschiedene repräsentative Beanspruchungen für eine Geschossstütze näher untersucht und die Widerstände einer Stütze sowie einer stumpfen Stoßfuge mit Stahlplatte gegen Querkräfte dargestellt. Durch die Ableitung eines zulässigen Grenzverhältnisses HEd/NEd werden die kritischen Lastfälle für die Stumpfstoßausbildung aufgezeigt. Es wird abgegrenzt, unter welchen Parametern nicht die Fugenschubtragfähigkeit, sondern die Querkrafttragfähigkeit innerhalb des Bauteils bemessungsmaßgebend wird. Zusätzlich wird ein alternativer Modellansatz für eine sehr glatte Stützenfuge vorgeschlagen und durch eine Bemessungstabelle anwenderfreundlich ausgewertet.A contribution to the investigation of the shear‐bearing capacity of butt‐jointed prefabricated columns with particular regard to an extraordinary impact loadThe use of pre‐fabricated concrete elements has special advantages for the building industry. In this paper the butt‐joint connection of prefabricated reinforced concrete columns under high horizontal stresses is focused. A calculation example demonstrates the representative loading cases and the shear design of a butt‐jointed concrete column with a steel plate. Additionally it is differentiated under which situations not the shear bearing capacity of the joint but of the concrete element is decisive for the design. By determining an allowable maximum ratio HEd/NEd the critical loading scenarios are shown and an alternative design model for very smooth column joints is presented and evaluated in an user‐friendly chart.
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