Betrige zur esehichte und geographischen Pathotogie ties Aussatzes. Voti Dr. Iwan B1och Berlin. Die Bedeutung einiger Nachrichten über den Aussatz in Persien. Die erste Aufgabe, welche eine künftige wissenschaftliche Darstellung der escliic1ite des Aussatzes zu lösen haben wird, it die Enträthselung der dunklen Terminologie der Krankheit in der idtesten Zeit. Denn wenn die Unklarheit, welche auf diesem Gebiete bis auf den heutigen Tag geherrscht hat, nicht beseitigt wird, wenn der Ursprung und dic Bedcutung dcr einzelnen Bezeichnungen für den Aussatz bei den verschicdenen Völkern nicht auf das genaueste erforscht und festgelegt werden, so ist es überhaupt unmöglich, jemals eine sichere Grundlage ftir die frtilicste Geschichte und Verbreitung der Krankheit zu gewinnen. Bis ir' die neueste Zeit hat sich dieser Mangel ciner gesichcrtcn Terminologie auf dein G-ebietc der Aussatzforschung fiihibar gemacht und nicht bios bei rein historischcn Arbeiten zu unliebsamen Verwechselungen geführt. So hielt es noch vor drei Jahren Czerny in einem Bericht über einen Fall von Lepra') für riöthig, di e Bez ei c}mnung ,,Arabum" hinzuzufügen, wahrscheinlich, um da(lurch anzudeuten, dass es sich um wirkliche Lepra (Aussatz) und nicht etwa um die Lepra (lraecorum" oder gar Lepra Willani" handle, welcher letztere Ausdruck neuerdings von E. y. Bergmann als Gegensatz zur ,Lepra Arabum" wieder gebraucht wurde2). Die ,Lepra Arabum" ist identisch mit der ,,Elephantiasis Graecorurn". Die ,Lepra Graecorum" soll, wie dies auch in den neuesten dermatologischen Lehrbüchern zu lesen ist, eine einfache schuppige Hautkrankheit, vielleicht Psoriasis, gewesen sein. Der älteste griechische Name für den Aussatz sei Elephantiasis. Erst später hütten die Araber als Elephantiasis
Kannten die Alten die Contagiosität venerischer Krankheiten? Ein neuer Beitrag zu einer alten Frage. Von Dr. Iwan Bloch in Berlin. Die Frage, ob die Syphilis im Alterthum existirt hat, ist trotz des neuesten grossen Werkes von Proksch, welches die Existenz der Syphilis im Alterthum verficht, noch nicht entschieden. Von jeher hat man mit dieser Frage eine andere verknüpft, welche nach unserer Auffassung gar nichts mit ihr zu thun hat, nämlich die, ob den Alten die Ansteckungsfähigkeit venerischer Krankheiten bekannt war. Denn wenn dies auch der Fall ist-und wir glauben es durch die folgende Mittheilung endgiltig zu beweisen-, so ist dadurch die Existenz der Syphilis im Alterthum nicht mehr erwiesen als vorher, sondern vielleicht noch unwahrscheinlicher gemacht. Erstens giebt es nämlich-was die Anhänger der Alterthumssyphilis oft ganz zu vergessen scheinenausser den syphilitischen Affectionen der Genitalien noch andere contagiöse Erkrankungen derselben, wie Tripper, venerische Helkose, ja einfache Geschwüre nicht specifischer, d. h. durch den Erreger der Syphilis oder des Ulcus molle hervorgerufener Natur, die einem un-Temen Coitus ihren Ursprung verdanken.') Zweitens ist es um so ') Vergl. auch die treffliche Abhandlung von Buschke Ueber die Pathogenese des weichen Schankers etc. Verl,andl. des V. Deutschen Dormatol.-Congressos 1896. ') Aufgaben und Ziele einer GeschIchte der Hautkrankheiten im Alterthum. Monatshefte für praktische Dermatologie 1898, Bd. XXVII, No. 12.
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