EinleitungDank der angestrengten Bemiihungen der Experimentatoren ist in den letzten 2-3 Jahren eine Anzahl wichtiger Fragen der Theorie des /3-Zerfalls gekliirt worden. Drta elementare Wechselwirkungsgesetz fiir die Nukleonen und das Neutrino-Elektronen-Feld ist damit fast vollstiindig ermittelt. Die Wahrscheinlichkeit des 8-Zerfalls jedea vorgegebenen Kerns laBt sich heute durch die Matrixelemente bekannter Operatoren ausdriicken, die sich aus den Wellenfunktionen des Ausgangskerns und des beim /I-Zerfall entstehenden Kerns berechnen lassen. Die praktische Durchfiihrbarkeit einer solchen Rechnung wird allerdings begrenzt durch unsere unzureichende Kenntnis dea Kernaufbaus. In einer Reihe von Filllen laat sich diem Schwierigkeit auf Grund der folgenden beiden Leitgedanken iiberwinden : 1. Im Gebiet leichter Kerne kann man manchmal die Antwort auch ohne Kenntnis der Wellenfunktionen des Kerns finden; ea geniigt, wenn man weiB, daB die Zustiinde dea Kerns vor und nach der Umwandlung einander iihnlioh sind. Eine solche Ahnlichkeit ist bei den ,,Spiegelkernen" (Kernen mit dem gleichen Isotopenspin) infolge der Ladungsunabhiingigkeit der Kernkriifte (der Isotopieinvarianz) verwirklicht. 2. Die Matrixelemente lassen sich in einer Naherung bestimmen, in der die Bewegung der einzelnen Nukleonen im Feld des gesamten iibrigen Kerns betrachtet wird, d. h. in der Naherung, fiir welche die Schalentheorie des Kerns gilt. Rechnungen, bei denen die Annahme der Ladungsunabhangigkeit der Kernkriafte nicht mehr ausreicht und in der konkrete KernmodeUe (im Sinne der Schalentheorie) benotigt werden, sind naturgemaB weniger zuverlhsig und genau. I n der Schalentheorie wird angenommen, daB die Nukleonen einer abgeschlossenen Schale ein kugelsymmetrisches, starres System bilden. In dem konstanten Potential dieses Systems bewegen sich die auBeren Nukleonen, die in unabgeschlossenen Schalen sitzen. I n letzter %it haben A. BOHR und MOTTELSON (88) sowie SLIW (89) Problerne behandelt, die mit der Deformierbarkeit und mit moglichen Abweichungen von der Kugelgestalt fiir das System der Nukleonen in abgeschlossenen Schalen und insbesondere mit dem E i d u B dieser Faktoren auf den P-Zerfall der schweren Kerne auaammenhiingen. Diems Problem ist jedoch bei weitem noch nicht ausreichend geklart nnd soll uns deshalb in dieaem Artikel nicht beechaftigen. 1) Ungekilnte Oberaetzung aua Uepechi fiz. Nauk 66, 166 (1965). 3 Zeltschrlft ,,Portschrttte der Physlk" 34 J. B. SELDOWITSCH Der Stand der Theorie des fl-Zerfalls vor einigen Jahren, wie er in den bekannten Lehrbiichern [GROSCHEW und SCHAPIRO (I), FERMI (2), BLATT und WEISSKOPF (3)] und in Berichten [WU (4)] zusammengefaBt wird, laBt sich folgendermaflen charakterisieren : 1. Nach der Beaeitigung der experimentellen Schwierigkeiten wurde gezeigt, daB das Spektrum (die Energieverteilung der j3-Teilchen) fur die erlaubten ubergange ausgezeichnet mit der Theorie von FERMI ubereinstimmt. Die Aufteilung der Zerfallsenergie auf Elektron und Neutrino wird durch das statiiische Gewicht der entsprechende...
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