ZusammenfassungThrombozytenkonzentrate (TZK) werden gegenwärtig in der Pferdeorthopädie häufig therapeutisch eingesetzt. Bei dieser autologen Therapieform werden Thrombozyten (TZ) in das geschädigte Gewebe appliziert, damit sie ihre heilungsfördernden Wachstumsfaktoren (GF) lokal freisetzen können. Zu den wichtigsten GF für die Gewebsregeneration zählen PDGF-BB (platelet-derived growth factor BB) und TGF-b 1 (transforming growth factor b 1 ). Autologous Conditioned Plasma ® (ACP) stellt eine relativ neue, einfache und schnell aufzubereitende Form eines TZK aus der Humanmedizin dar. In dieser Studie kommt ein patentiertes Doppelspritzensystem (ACP ® -Spritzen) zum Einsatz, dessen optimale Zentrifugationsparameter (Laufzeit und Umdrehungen/Min (U/min)) für die ACP-Herstellung aus Pferdeblut etabliert werden sollen. Diese Parameter wurden anhand der Blutzellen-und GF-Konzentrationen im ACP im Vergleich zu den Basiswerten im Vollblut bestimmt. Im ersten Teil der Studie wurde von zehn gesunden Warmblutpferden ein großes Blutbild angefertigt, um die Basiswerte der Blutzellkonzentration zu erhalten. Die Blutentnahme für die ACP-Proben erfolgte in den ACP ® -Spritzen. Pro Pferd wurden zwölf Proben entnommen. Die Aufbereitung jeder Probe erfolgte in zwölf verschiedenen Varianten, wobei jeweils unterschiedliche Zentrifugationsparameter gewählt wurden (U/min; Laufzeit). Folgende Parameter wurden getestet: 900 (≙127 xg), 1100 (≙189 xg), 1300 (≙265 xg) und 1500 (≙352 xg) U/min mit einer Laufzeit von 4, 5 bzw. 6 Minuten. In jeder ACP-Probe wurden die Blutzellkonzentrationen gemessen und mit den Basiswerten, die vorab im Vollblut bestimmt wurden, verglichen. Daraus resultierte die Bestimmung der Konzentrationen von PDGF-BB und TGF-b 1 nach drei verschiedenen Zentrifugationsregimen (900 U/min x 4 min, 1100 U/min x 5 min und 1300 U/min x 6 min) und deren vergleichende Betrachtung. Im zweiten Teil der Studie wurde konventionelles Plasma von zehn anderen gesunden Warmblutpferden hergestellt und die Blutzellenkonzentrationen sowie die GF-Konzentrationen (TGF-b 1 und PDGF-BB) mit denen aus einer ausgewählten ACP-Probe (1100 U/min x 5 min) für jedes Pferd verglichen, um die Ergebnisse dieser Studie zu validieren. Mit höherer Umdrehungszahl und län-gerer Laufzeit konnte ein tendenzieller Abfall der Thrombozyten-(TZ) und Leukozyten-(LZ) Konzentration beobachtet werden, Erythrozyten (EZ) wurden bei jeder Kombination aus dem Plasma eliminiert. Bei der Kombination 1100 U/min x 5 min lag die Erhöhung der TZ-Konzentration bei 149 % (±20) oder 219 G/L (±61). Die LZ wurden dabei auf 12% minimiert (0,79 x 10 9 Zellen/L). Die Konzentration von PDGF-BB und TGF-b 1 lagen bei 1,58 ng/ml bzw. 1,40 ng/ml. Zwischen den drei ausgewählten Kombinationen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im Hinblick auf die GF-Konzentration. Im Hinblick auf die TZ-, LZ-, GF-Konzentration ergab die Kombination aus 1100 U/min x 5 min im Gesamtbild die besten Ergebnisse.Die TZ-und GF-Werte im ACP waren signifikant höher verglichen mit jenen im konventionellen Pl...
Autologous Conditioned Plasma ® (ACP) is commonly used to treat orthopedic disorders in horses and is characterized by a moderate supra-physiological platelet concentration, which might however be too low to achieve optimal tissue regenerative effect. Because of considerably lower costs and potentially higher platelet concentrations, non-commercial, manual, double-centrifugation tube methods (mPRP) are often employed instead. However, mPRP preparation is tedious and not standardized. In order to determine if an "in-house" mPRP technique can be a valuable alternative to ACP in the practice, the aim of this study was to compare the manual product to the commercial method with respect to their preparation process, platelet activation level (assessed by measuring the mean platelet volume (MPV) and mean platelet component (MPC)), as well as absolute platelet, leukocyte, transforming growth factor-b1 (TGF-b1) and platelet derived growth factor-BB (PDGF-BB) concentrations. For this purpose, all these parameters were determined in ACP, mPRP and its platelet poor plasma (mPPP) obtained from venous blood samples of 10 healthy adult horses. The mean platelet concentration in mPRP reached 221.4 ± 60.3 ×10 9 /l and was 1.2-and 1.4-fold higher than in ACP and mPPP respectively. Mean leukocyte content in mPRP reached 25.8 ±10.9 ×10 9 /l and was 32.3-and 19.9-fold higher than in ACP and mPPP respectively. Mean PDGF-BB level in mPRP (1.81± 0.58 ng/ml) was 1.7-fold higher than both in ACP and mPPP. mPRP showed a 2-and 1.8-fold higher mean TGF-b1 concentration (3.62 ±1.16 ng/ml) than ACP and mPPP respectively. MPC reached 20.3 ±1.3 g/l in mPRP, 20.6 ±1.6 g/l in ACP and 20.4 ±1.7 g/l in mPPP. MPV was 8.6 ± 0.7 fl in mPRP, 8.7 ±1.0 fl in ACP and 8.4 ± 0.9 fl in mPPP. ACP preparation was easily performed, whereas mPRP processing was laborious and time-consuming. Compared to ACP, the "in house" mPRP method achieved a slightly higher mean platelet concentration in a much smaller end-volume, though. Mean leukocyte, TGF-b1 and PDGF-BB levels in mPRP were significantly above the values in ACP and mPPP, which both showed similar results. The high mean leukocyte concentration in mPRP could possibly induce unwanted local inflammatory reactions. Platelet activation degree did not differ between the three products. The mPRP processing method described in this study should therefore first be adjusted and optimized before being recommended for extensive use in horses. Compared to other equine platelet concentrates reported in the literature, mPRP and ACP both showed low absolute platelet and GF levels; further comparative clinical studies are needed to determine if these values were sufficient to induce a satisfactory clinical effect.
Zusammenfassung: Autologes konditioniertes Serum (Autologous Conditioned Serum, ACS) ist ein orthobiologisches Produkt, welches aus patienteneigenem Blut gewonnen und in der Pferdepraxis häufig zur Therapie von Osteoarthritis verwendet wird. Die von den Blutzellen freigesetzten, enthaltenen Zellmediatoren bestimmen seine anabole und anti-katabole Wirkung. Auch das rote Knochenmark ist reich an Zellen, die ebenfalls eine große Menge an Wachstumsfaktoren und anderer Mediatoren enthalten, sodass es möglicherweise auch als Ausgangssubstanz zur Herstellung von ACS verwendet werden kann. Das Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob (1) Knochenmark grundsätzlich als Substrat zur Herstellung von ACS verwendet werden kann und (2) ob eine höhere Zytokinanreicherung im Knochenmark-ACS als im Blut-ACS erreicht werden kann. Für die erste Zielsetzung wurde Knochenmark von 12 erwachsenen Warmblutpferden entnommen und verarbeitet, um Knochenmarküberstand (KMÜ) und Knochenmark-ACS (KM-ACS) zu gewinnen. Das KM-ACS wurde mittels eines kommerziell erhältlichen Kits produziert. Ein Teil des KMÜ wurde mit einem Detergenz versehen (LysKMÜ), um den Inhalt der Zellen freizusetzen. Die Konzentrationen an insulin-like growth factor-1 (IGF-1), platelet-derived growth factor-BB (PDGF-BB), transformig growth factor-1 (TGF-b 1 ) und Interleukin-1 Rezeptor Antagonist (IL-1Ra) wurden mittels ELISA-Kits gemessen und zwischen den drei Endpräparaten verglichen. Für die zweite Zielstellung der Studie wurde von 10 dieser Pferde Blutproben zeitgleich zur KM Entnahme gewonnen, um Blut-ACS herzustellen. Die Konzentrationen der vier benannten Zellmediatoren wurden mittels ELISA bestimmt und zwischen Blut-und KM-ACS verglichen. Die medianen IGF-1-Konzentrationen unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Erzeugnissen. Die mittleren PDGF-BB-Konzentrationen waren im LysKM und im KM-ACS signifikant höher als im KMÜ. Die höchste mittlere TGF-b 1 -Konzentration wurde im KM-ACS gemessen und war signifikant höher als die Konzentration im KMÜ. Die medianen IL-1Ra-Konzentrationen im KM-ACS und im LysKMÜ waren signifikant höher als die im KMÜ. Blut-ACS zeigte eine signifikant höhere mediane IGF-1 und mittlere PDGF-BB-Konzentration als KM-ACS. Die mittlere TGF-b 1 -und mediane IL-1Ra Konzentration unterschieden sich nicht signifikant zwischen Blut-und KM-ACS. Nach dem Koagulations-und Inkubationsprozess konnten ähnliche Werte im KM-ACS wie im LysKMÜ nachgewiesen werden. Mit Ausnahme von IL-1Ra, zeigte Knochenmark-ACS im direkten Vergleich allerdings tiefere Zytokinkonzentrationen als Blut-ACS. Auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse scheint die invasivere Entnahme von Knochenmark zur Herstellung von KM-ACS nicht gerechtfertigt. Da zusätzliche hier nicht untersuchte Zytokine in höheren Konzentrationen in KM-ACS vorhanden sein könnten, sind allerdings weitere In vitro-Studien nötig, um genauere Schlussfolgerungen zu ziehen. Auch In vivo-Studien sollten durchgeführt werden, um die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse zu beurteilen, da eine höhere Konzent...
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