Zur Behandlung der Epistaxis sollte ein Stufenkonzept von Massnahmen erfolgen, die mÖglichst eine weitere Blutung verhindern oder ausschliessen. Prinzipiell ist bei jeder Epistaxis eine genaue AbklÄrung der Blutungsursache notwendig. Bei der Erstbehandlung sollte neben allgemeinen Massnahmen wie richtige Lagerung, kalten UmschlÄgen und lokaler Kompression immer eine Nasenendoskopie durchgefÜhrt werden, um das blutende GefÁss exakt zu lokalisieren und mittels bipolarer Diathermie zu koagulieren. Auf Deviationen, Sporn- und Leistenbildungen des Nasenseptums, die zu mechanischer Schleimhautirritation fÜhren kÖnnen, sollte immer geachtet werden. Bei persistierender Blutung aus den vorderen Nasenabschnitten ist eine vordere, bei starker Blutung aus den hinteren Nasenabschnitten notfallsmÄssig eine hintere Tamponade indiziert, die auch als pneumatische Tamponade gelegt werden kann. Treten trotz liegender Bellocq-Tamponade weiterhin Sickerblutungen auf, erfolgt die Detamponade in Allgemeinnarkose, wobei endoskopisch versucht wird, die Blutungsquelle zu lokalisieren und zu beheben. In gleicher Sitzung kÖnnen operative Eingriffe durchgefÜhrt werden, wobei schrittweise zunÄchst eine Septumkorrektur zur Beseitigung mechanischer Irritationen und, falls erforderlich, eine endonasale Sphenoethmoidektomie mit VerÖdung der Arteria ethmoidalis anterior, gegebenenfalls der A. ethmoidalis posterior, erfolgen kann. Erst wenn diese Massnahmen nicht zum Erfolg fÜhren oder eine Allgemeinnarkose fÜr den Patienten komplikationsreich erscheint, sollte eine selektive Angiographie und Embolisation des blutenden GefÁsses mit Ivalonpartikeln und Platinspiralen durchgefÜhrt werden. Erst als letzte Massnahme kommt die Ligatur der A. maxillaris, gegebenenfalls die transkollare Ligatur der A. carotis externa, in Betracht. Seit Oktober 1993 wurden 100 Patienten mit Epistaxis nach diesem Stufenkonzept behandelt. Bei 15 Patienten war eine operative Versorgung in Form einer Septumkorrektur bzw. einer endonasalen Sphenoethmoidektomie erforderlich. Bei 1 Patienten mit einem HÄmangiom der NasenhaupthÖhle und der NasennebenhÖhle wurde prÄoperativ die A. maxillaris selektiv embolisiert. Eine transkollare Ligatur der A. carotis externa oder A. maxillaris war in keinem der FÄlle erforderlich.
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