Die Brauchbarkeit der rSntgenographisehen Intensit~tsmessung fiir das Studium yon kleinen Struktur~inderungen dutch mechanische, chemische, thermische und elektrische Einfliisse wird besprochen. Mit Hi[fe des Ionisationsspektrometers werden die Intensit~ten der Wiirfelflfiche von K C1 w~hrend des Deformatiensvorganges in Abh~ngigkeit yon der plastischen Deformation gemessen. Das bei (200) and (400) beobaehtete Ansteigen der Intensit~t wird durch die infolge der Deformation grSi}er werdenden Verwerfungen der GitterblScke des Kristalls erk]~irt. Die Intensit~tsabnahme der hSheren 0rdnungen (600), (800) and (1000) ist auf GitterstSrunge~ zuriickzuffihren and kann wie diese durch Tempera wieder rtickg~ingig gemacht werden. Aus Linienbreitenmessungen and optisehen Untersuehungen ergibt sich, daft die StSrungen auf den Gleitfl~icben lokalisiert sind. Unter plausiblen Annahiaen fiber die Richtung and das Verteilungsgesetz der StSrungen errechnet sieh aas den experimentellen Daten bei 3,8 % Kompression die Anzahl der versehobenen Atome zu 2,25 % mit einer ~aximalversehiebung des einzelnen Atoms yon 1Is des Atomabstandes in der Gleitrichtung. Die quantitative Messung der yon Krlstallen gestreuten Riintgenintensitaten ist in den letzten Jahren zu einem wiehtigen Hilfsmittel der Struktufforschung geworden. W. L. Bragg and seine Mitarbeiter* haben mit ihrer Hil[e die Ladungsverteilung im streuenden Atom festgestellt and unter Zugrundelegung dieser Ergebnisse eine Reihe yon komplizierten Kristallstrukturen exakt bestimmt. In der tolgenden Arbeit ist versucht, die Intensit~ten zum Nachweis der geringen ~nderungen im Gitter zu verwenden, die bei Verg[itungs-und Deformationsvorg~ngen au~treten. Die dureh elektrisehe Polarisation entstehenden Ionenverschiebungen kSnnen ebenfalls au~ diesem Wege nachgewlesen werden**. I. Experimentelle Methodik. 1. Apparatur. Fiir die genaue Messung der Intensitaten seheidet rile photographische Methode yon vornherein aus. Um n~mlieh die mit der Ionisatlonskammer bequem erreiehbare Me~genauigkeit yon 2 % zu erreiehen, ist eine Reihe yon Vorsichtsma~regeln beim Entwickeln und Photometrieren notwendig, so da~ der Hauptvorzug des photographischen Arbeitens, die Einfachheit des Aufnahmeverfahrens, dadureh verlorengeht.
In den letzten Jahren sind eine Reihe von aliphatischen Verbindungen und speziell Kohlenwasserstoffe mit 15-35 C-Atomen eingehend strukturanalytisch untersucht worden 1 ). Diese Stoffe sind nur sehr schwer oder gar nicht in größeren Einkristallen zu erhalten, wie das für eine vollständige Strukturbestimmung notwendig wäre. Es hat sich aber gezeigt, daß sie sich auf Glasplättchen als gerichtete Kristallitaggregate aufschmelzen oder aufpressen lassen. Die Kristallite sind als Blättchen ausgebildet, die sich der Ebene der Unterlage parallel legen. Die Röntgenanalyse hat ergeben, daß eine besonders lange Indentitätsperiode des Kristallgitters senkrecht auf den Blättchenebenen steht, und um einen bestimmten, innerhalb einer homologen Reihe konstanten Betrag wächst, wenn die Zahl der Cff 2 -Gruppen im Molekül um eine zunimmt. Im Gegensatz dazu ändern die beiden andern (kurzen) Perioden des Gitters ihren Wert für die Verbindungen einer homologen Reihe nur sehr wenig. Man kann demnach die lange Periode direkt als ein Maß für die Moleküllänge ansehen; nur bei Molekülen von ausgesprochenem Dipolcharakter wie Fettsäuren u. a. ist der lange Ebenenabstand gleich der doppelten Moleküllänge, weil sich immer zwei Moleküle mit ihren »aktiven« COO-H-Gruppen zusammenhängen.Kennt man nun die lineare Beziehung zwischen Moleküllänge und der Zahl der (7-Atome im Molekül für einige bekannte Verbindungen, so ist es möglich, auch für beliebige Verbindungen derselben homologen Reihe die Zahl der Oi^-Gruppen und damit das Molekulargewicht anzugeben. Darüber hinaus haben Shearer und Mitarbeiter 2 ) versucht, die Ergebnisse über den Zuwachs der langen Periode durch eine G£T 2 -Gruppe [Jd] zur Entwicklung von Modellvorstellungen über die Gestalt der Ketten 1 A. Müller, Pr. Roy.
24 5 3. Rihtqewwntersuchtmgen fiber d4e Struhtur der P o Z y m e r ( s a t i o n s~r o d~~t e des PormaZdehgds; von Jose f E e m g s t e n b e r g (Hlerzu Tafel I1 bis IT) I n h a l t : Einleitung. -1. Resultate der chemischen Untersuchung. -2. Die Methode der R6ntgenuntersuohung. -3. Die RSntgenepparatua -4. Kristallisationsversuche, Habitus und GrSBe der Kristalle. -5. Die Debyediagramme der verschiedenen Modifikationen. -6. Die Untersuchung dqr laslichen Diacetate. -7. Die Untereuchung der 1Bslichen Methylather. -8. Untersuchung uber Mischkristallbildung. -9. Der ElementarkSrper der Hochpolymeren. -Zusammenfassung und SchluB. EinleitungDie rontgenometrischen Untersuchungen der Zellulose durch S c h e r r e r und durch H e r z o g und Jancke'), die Auswertung der erhaltenen Diagramme durch Polanyia) eroffneten der Rontgenanalyse ein neues und interessantes Giebiet: die ,,hochmolekularen Stoffe" der organischen Chemie.Die bei Naturstoffen vielfach vorhandene Faserstruktur (d. h. die Erscheinung, dal3 sich die Kristallite eines gewachsenen Qefuges mit einer kristallographischen Richtung der Wachstumsrichtung parallel legen, ermSglicht die genaue Bestimmung der Identitatsperiode des Gitters in dieser Richtung durch das Ausmessen der auftretenden ,,Schichtlinien". Diese Periode ergab sich bei der Zellulose aus den bisherigen Aufnahmen zu 10,22 A, Das Fehlen groBerer Perioden wurde spater mit der zu ihrer Auffindung besonders geeigneten extrem weichen Kalium-K-Strahlung sichergestellt. Die Festlegnng der andern auf der Faserrichtung senkrechten Dimensionen des Elementarkorpers ist nur auf Qrund bestimmter Voraussetzungen uber 1) P. S c h e r r e r , R.
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