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Vor vier Jahren startete das Projekt "Psychiatrie-Praktika" zwischen Einrichtungen in Baden-Württemberg und dem Elsass (2002 -2005). Es wurde gefördert von der Robert Bosch Stiftung. Das Projekt wurde von der deutsch-französischen Arbeitsgruppe "Psychische Gesundheit -Psychiatrie -psychosoziale Versorgung" entwickelt. Die Liga der Wohlfahrtsverbände in BadenWürttemberg übernahm die Projektleitung. Das Projekt war erfolgreich, die Praktika sollen fortgesetzt werden.Als Psychiatriekoordinatorin im Landkreis Esslingen war ich seit Anfang der 90er-Jahre an der Entwicklung Gemeindepsychiatrischer Verbünde beteiligt. Viele Entwicklungen kamen gut voran, andere stagnierten. Um einen anderen Blick zu bekommen, um mich nicht immer in den gleichen Themen und Bezugspunkten zu bewegen, beschloss ich, im Nachbarland ein dreiwöchiges Praktikum zu machen. Ich wollte erfahren, wie der "Verbund" dort realisiert wird und welche Lösungen dort für vielleicht ähnliche Fragen entwickelt wurden. Ich hospitierte in einem Sektor im Norden Straßburgs. Ich nahm teil an vielen Team-und Fallbesprechungen des Sektorteams. Was fand ich? Auf der einen Seite viel Erstaunliches und Beispielhaftes im Umgang mit den Patienten (sehr individuelle persönliche Begleitungen, Kontinuität der Betreuung, wö-chentlich sehr differenzierte, ruhige Fallbesprechungen im ganzen Sektorteam mit psychoanalytischem Hintergrund) und in den organisatorischen und finanziellen Strukturen. Seit 1985 existiert in Frankreich eine Sektorversorgung mit Versorgungsgebieten von je 80 -90 000 E und ein übergreifendes Psychiatriebudget, das "budget global". Auf der anderen Seite fand ich auch "Rückständiges", wo ich es nicht erwartet hatte (nur ein Wohnheim im Departement, wenig Betreutes Wohnen, kaum berufliche und rehabilitative Angebote).Die französischen Fachleute, die ich kennen lernte, schlugen vor, eine deutsch-französische Arbeitsgruppe zu bilden, um eine breite fachliche Austauschmöglichkeit zu schaffen. Diese arbeitet nun seit einigen Jahren und unterstützt den gegenseitigen Austausch über Besuche, Hospitationen, Tagungen und über gemeinsame Projekte.Für mich persönlich war das wichtigste Ergebnis meines Praktikums, dass sich mein Bezugsrahmen erweiterte. Die bei uns zwar

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