FallberichtEine 53-jährige Frau stellte sich 2,5 Wochen, nachdem sie sich auf Mauritius eine Steinfischstichverletzung am rechten Kleinfinger zugezogen hatte, in unserer Notfallambulanz vor. Sie hatte im Urlaub beim Schwimmen am Meeresufer versehentlich auf einen im Sand vergrabenen Steinfisch gegriffen (Abb. 1). Sofort war es neben massiven Schmerzen am gesamten Arm zu einer Rötung am Kleinfinger und einer Schwellung der Hand gekommen. Nach notfallmäßigem Transport in das nächste Krankenhaus wurde der Patientin dort aufgrund einer starken systemischen Reaktion ein Antidot im Rahmen eines kurzzeitigen intensivmedizinischen Aufenthaltes verabreicht. Bei Blasenbildung wurde eine oberflächliche Wundrevision und eine Kompartmentspaltung palmar an der rechten Hand am Folgetag durchgeführt. Die Narben ließen allerdings auf eine nur minimale Eröffnung der Stichwunde und der Intermetakarpalräume schließen. Eine Antibiotikatherapie erfolgte während des 4-tägigen Krankenhausaufenthaltes mittels Ampicillin/Sulbactam intravenös, welche bei Entlassung oralisiert und bis zur Vorstellung in unserer Klinik fortgesetzt wurde.
ZusammenfassungDie Konzepte zur Behandlung der Dupuytrenschen Kontraktur differieren erheblich. Nichtsdestotrotz bleibt die partielle Aponeurektomie die operative Methode der Wahl bei fortgeschrittener Erkrankung. Ein wesentlicher Aspekt dieser Operation ist ein korrekter Zugangsweg. Unter Einbeziehung der Literatur erfolgt die Darstellung grundlegender Prinzipien, sowie des konkreten eigenen Vorgehens bei unterschiedlichen Ausgangsbefunden.Voraussetzung für eine korrekte Operationsplanung und damit einer adäquaten Schnittführung ist neben sorgfältiger Anamnese eine subtile Erfassung des individuellen Befundes. Relevante Parameter sind Befundausdehnung und Hautqualität. Anerkannte Basisinzisionen sind an den Fingern Längsinzisionen mit Auflösung durch Z-Plastiken und Zick-Zack-Inzisionen mit vielen Variationen. Bei ausgeprägterem Hautdefizit kommen Lappenplastiken zum Einsatz. In der Hohlhand bevorzugen wir einen ulnarseitig gestielten Lappen, alternativ eine Hohlhand-Z-Plastik. Befundabhängig sind Kombinationen notwendig. Entscheidend ist die Beachtung handchirurgischer Prinzipien, suffiziente Exposition des Situs, Ausnutzung verschieblicher Hautareale und die Beachtung der Vaskularisation resultierender Hautlappen.Bei komplexem Ausgangsbefund ist eine individualisierte Schnittführung unter Beachtung der handchirurgischen Grundprinzipien mit Ausgleich des antizipierten Hautdefizits ein wesentliches Element für den Erfolg des Eingriffes, wobei die konkrete Umsetzung bei erfahrenen Handchirurgen stark variieren kann.
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