Zusammenfassung: Obwohl im deutschen Sprachraum verschiedene Messinstrumente zum physischen Selbstkonzept existieren, stehen kaum Verfahren für sportpsychologische Fragestellungen zur Verfügung, die einen theoretischen Bezug aufweisen. Vor diesem Hintergrund wurden Skalen entwickelt, die sich an die theoretischen Überlegungen von Shavelson, Hubner und Stanton (1976) anlehnen. Als Grundlage zur Skalenkonstruktion diente der Physical Self Description Questionnaire (PSDQ; Marsh & Redmayne, 1994 ), der Fragebogen zum Körperselbstbild (KSB; Alfermann & Stoll, 2000 ), sowie selbstkonstruierte Items. Zur Überprüfung wurden sechs unabhängige Stichproben herangezogen, die sich aus insgesamt n = 1453 Personen im Kindes-, Jugend- bzw. jungen Erwachsenenalter zwischen acht und 28 Jahren zusammensetzten. Zur Abschätzung der Testgüte wurden neben Itemanalysen verschiedene Formen der Validierung (faktoriell, differenziell, Konstruktvalidität) herangezogen. Sowohl Reliabilitätsanalysen, Hauptkomponentenanalysen als auch die Prüfung der differenziellen Validität zeigen zufrieden stellende bis sehr gute Ergebnisse. Die Physischen Selbstkonzept-Skalen (PSK-Skalen) bestehen aus insgesamt sieben Subskalen, die inhaltlich die körperlichen Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination und allgemeine Sportlichkeit) sowie die physische Attraktivität messen.
Zusammenfassung. Die vorliegende Arbeit liefert erste psychometrische Befunde des Physical Self-Description Questionnaire (PSDQ; Marsh, Richards, Johnson, Roche, und Tremayne, 1994 ) in der deutschen Übersetzung. Der PSDQ ist ein Verfahren, das nicht nur sportliche Fähigkeiten misst (vgl. Stiller, Würth & Alfermann, 2004 ), sondern auch Dimensionen des Selbstwerts sowie Gesundheit, körperliche Aktivität und Körperfett. Er besteht aus 70 Items und erhebt auf elf Dimensionen das physische Selbstkonzept. Die Überprüfung der psychometrischen Kennwerte und Faktorstruktur wurde in Abhängigkeit von den Faktoren Alter, Geschlecht und Sportaktivität realisiert. Insgesamt wurden N = 1055 Jugendliche und junge Erwachsene mit dem PSDQ schriftlich befragt. In Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und Sportaktivität verweisen konfirmatorische Faktoranalysen auf die gleiche Faktorstruktur. Die Ergebnisse für Trennschärfen und interne Konsistenzen zeigen gute bis sehr gute Kennwerte und bestätigen damit Befunde der Originalversion. Die hier gefundenen Ergebnisse sprechen für den Einsatz des PSDQ auch für den deutschen Sprachraum.
Zusammenfassung. Vor dem Hintergrund eines multidimensionalen Modells des physischen Selbstkonzepts soll die vorliegende Studie prüfen, wie jugendliche Athletinnen und Athleten ihre körperlichen Fähigkeiten und physische Attraktivität wahrnehmen, und ob diese Wahrnehmung zeitlichen Veränderungen unterliegt. Zur Überprüfung der Fragestellung wurden 191 sportlich aktive Jugendliche im Alter von 8 bis 20 Jahren (109 Mädchen und 82 Jungen) schriftlich befragt. Eine Follow-up-Erhebung erfolgte ein Jahr später. Als Messinstrumente dienten standardisierte Skalen zur Erfassung physischer Fähigkeiten und physischer Attraktivität. Die Ergebnisse zeigen, dass Jungen ein positiveres physisches Selbstkonzept aufweisen als Mädchen. Querschnittlich zeigt sich kein Zusammenhang mit dem sportlichen Leistungsniveau. Die Follow-up-Erhebung weist demgegenüber darauf hin, dass ein Anstieg des sportlichen Leistungsniveaus mit Verbesserungen im Selbstkonzept einhergeht, allerdings nur in Teilbereichen. Andere Bereiche bleiben davon unbeeinflusst. Reifungsbedingte körperliche Veränderungen in der Jugendphase scheinen sich in der untersuchten Gruppe sportlich aktiver Jugendlicher nicht so gravierend auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers auszuwirken, wie sie für das Jugendalter bisher berichtet wurden.
Zusammenfassung. Selbstkonzept-Theorien sind in den letzten Jahrzehnten in verschiedenen psychologischen Disziplinen in den Mittelpunkt gerückt, so auch in der Sportpsychologie. Bedeutsame Fragestellungen beziehen sich auf die Struktur und Entwicklung des Selbstkonzepts über die Lebensspanne ( Bracken & Lamprecht, 2003 ; Harter, 1996 , 1999 ; Marsh & Hattie, 1996 ), auf seine Beeinflussbarkeit durch Sport und Bewegung ( Fox, 2001 ), oder auf seinen moderierenden Einfluss, z. B. auf die Athletenidentität ( Brewer, Van Raalte & Linder, 1993 ). Ziel dieses Beitrags soll sein, ausgehend von einer Begriffsklärung zum Selbstkonzept den aktuellen Stand der Forschung wiederzugeben sowie Stärken und Grenzen des Selbstkonzept-Modells von Shavelson, Hubner und Stanton (1976 ) für die Sportpsychologie aufzuzeigen. Zudem wird auf die Struktur- und Entwicklungsaspekte des physischen Selbstkonzepts eingegangen; es werden diagnostische Zugänge vorgestellt sowie der Einfluss von Sport und Bewegung auf das physische Selbstkonzept dargelegt. Für die weitere Forschung wird empfohlen, eine präzisere Definition von Selbstkonzept und theoretisch stringent hergeleitete Messinstrumente zu verwenden sowie vermehrt experimentelle Interventionsstudien durchzuführen. Auch sollte verstärkt das höhere Lebensalter als Untersuchungsgruppe einbezogen werden.
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