Der Beitrag gibt einen Überblick über neuere Veröffentlichungen, in denen vertikale Ungleichheiten mit qualitativen Methoden untersucht werden. Zu Beginn werden grundsätzliche Trends in der deutschsprachigen Ungleichheitsforschung beschrieben sowie jeweils spezifische Schwerpunktsetzungen in quantitativen und qualitativen Studien thematisiert. Eine Darstellung von ausgewählten Fachartikeln (2012 bis 2017) ermöglicht es, inhaltliche Fokussierungen der Beiträge und methodische Entwicklungen zu skizzieren. Dabei wird deutlich, welche Potenziale die Erforschung von Themen wie symbolischen Grenzziehungen, Prekarisierungs-oder auch intergenerationalen Transmissionsprozessen mit qualitativen Erhebungs-und Auswertungsmethoden haben. Die abschließende Betrachtung − mit einer Unterscheidung von drei analytischen Perspektiven auf Ungleichheit − verweist auf spezifische Stärken qualitativer Vorgehensweisen.
An dieser Stelle möchten wir uns bei den anonymen GutachterInnen für ihre hilfreichen Hinweise und Kommentare bedanken. J. Kloha ()Zusammenfassung Der Beitrag setzt sich damit auseinander, wie SozialforscherInnen damit umgehen, dass sie bei der Bearbeitung ,migrationsspezifischer' Themenstellungen immer wieder soziale Differenzkategorien reproduzieren. Vor dem Hintergrund der hohen Relevanz, die ,ethnisch-kulturelle' Kategorien somit erhalten, wird ein reflexiv-distanzierter Blick auf erste Ergebnisse zweier qualitativrekonstruktiver Forschungsprojekte gerichtet, um an der konkreten Analyse-und Interpretationspraxis aufzuzeigen, wie ein differenzierter Blick auf das Datenmaterial entsteht, wenn die Kategorie ,Ethnizität' durch andere Perspektiven erweitert wird. Der Beitrag schließt mit der Bedeutung wissenschaftlicher Reflexivität für sozialwissenschaftliche Forschungsergebnisse im Kontext ,migrationsspezifischer' Themenstellungen und erläutert an einem von Bourdieu (1993) vorgelegten Entwurf wissenschaftlicher Reflexion und Mecherils (1999) weiterführenden Gedanken wie mit der eingangs beschriebenen Herausforderung umgegangen werden kann. 300 J. Kloha, S. Söyler 3Schlüsselwörter Migration · Ethnizität · Soziale Differenzkategorien · Rekonstruktive Sozialforschung · Wissenschaftliche Reflexivität Broadening the perspective or reproducing differences? Methodological and methodical challenges of scientific research dealing with questions of migration Abstract When investigating questions of migration, social scientists must deal with the challenge that they inevitably reproduce categories of social difference like 'ethnicity' or 'culture' that can be the basis for social exclusion. The practical consequences of this challenge are illuminated by looking at examples of the interpretative work of two ongoing qualitative-reconstructive research projects. These examples demonstrate how the scope of the analysis can be broadened when the perspective on the social situations visible in the data is not reduced to 'ethnic' and 'cultural' categories. Systematic reflection on the research process is a core factor in activating this multi-perspective approach. The article ends with a discussion of Bourdieu's (1993) and Mecherils (1999) approaches to scientific reflection.
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