Dabei galt es zum einen, dem Wunsch Rechnung zu tragen, die Rabeninsel direkt und attraktiv zugänglich zu machen. Zum andern bestand die Forderung, den Eingriff in einen Raum schützenswerter Fauna und Flora besonders behutsam zu gestalten. Zur Querung der an dieser Stelle schiffbaren Saale forderte das zuständige Wasser-und Schiffahrtsamt Magdeburg eine pfeilerlose Brückenkonstruktion mit einer lichten Höhe von 4,75 m über dem höchsten schiffbaren Wasserstand. Die VAC Verkehrsanlagen Consult GmbH, Berlin, wurde in Zusammenarbeit mit dem Hallenser Architekturbüro Graul, mit der Aufgabe betraut, drei Tragwerkslösungen zu untersuchen. Aus den sinnvollen Möglichkeiten wurden in Abstimmung mit dem Auftraggeber drei Varianten ausgewählt und näher betrachtet: eine Schrägseilbrücke, eine Bogenbrücke und eine räumliche Fachwerkkonstruktion. Im Ergebnis der Vorplanung erhielt die einhüftige Schrägseilvariante den Vorzug. Ein optisch sehr schlankes und leicht wirkendes Tragwerk zeichnet diese Lösung aus. Damit gelingt eine sehr harmonische und schonende Einbindung des Bauwerkes in den Auenwald der Insel. Die Dominanz des an der Stadtseite angeordneten Pylons reduziert die auf der Rabeninsel notwendigen Gründungsmaßnahmen und Erdbewegungen erheblich. Der Pylon setzt einen gut sichtbaren und einladenden Akzent im Stadtraum. Der Bau der Fußgängerbrücke wurde als externes EXPO-Projekt durch den im Raum Halle ansässigen Chemiekonzern Dow Chemical finanziell unterstützt. Die ursprüngliche Absicht, das Haupttragwerk der Brücke ausschließlich aus Kunststoff herzustellen, mußte ver-für Fußgänger und Radfahrer eine Brückenverbindung zwischen Böllberger Weg und Rabeninsel zu schaffen. Die Rabeninsel, seit Beginn des 19. Jahrhunderts ein beliebtes stadtnahes Ausflugsziel im Süden der Stadt, war bis 1992 mittels einer Fährverbindung zu erreichen. Nachdem der Fährbetrieb zur Insel 1992 eingestellt wurde, konnte das Naherholungsgebiet nur über eine Brücke an der Nordspitze erreicht werden. Auf der etwa 43 ha großen Rabeninsel entstand durch diese begrenzte Zugangsmöglichkeit ein Naturschutzgebiet. Heute besitzt die Insel einen wertvollen Auenwaldbestand, der zu den bedeutendsten im innerstädtischen Bereich Halles zählt. 2 Vorentwurf Mit dem Erwerb eines Grundstücks am Böllberger Weg begann die Stadt Halle ab 1997, eine bereits in den Jahren 1991 bis 1993 erarbeitete Machbarkeitsstudie umzusetzen. Im Zuge der Erschließung der Rabeninsel als Erholungsort für die Hallenser Bevölkerung entstand eine markante Fuß-und Radwegbrücke. Die als einhüftiges Schrägseiltragwerk ausgebildete Brücke überspannt auf einer Länge von ca. 85 m die Saale. Der Fuß des Pylons ist als Kugelgelenk ausgebildet. Seine Drehbarkeit wurde während der Montage genutzt, um den endgültigen Aufstellwinkel des Pylons zu erreichen. Sowohl die Formgebung des eigentlichen Stahltragwerkes als auch die Ausstattung der Brücke mit transparenter Geländerausfachung verleihen dem Bauwerk ein hohes Maß an Leichtigkeit. Footbridge to the Rabeninsel in Halle (Saale).To exploite the Raben...
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