Phosphor‐Schwefel‐Schmelzen wurden eine Woche bei 673 K getempert und anschließend in Eiswasser abgeschreckt, dann in CS2 gelöst und die Konzentration der Phosphorsulfide mit Hilfe der 31P‐NMR‐Spektroskopie bestimmt. Proben mit Zusammensetzungen zwischen 44 und 70 Mol‐% Schwefel lösten sich vollständig auf. Zwischen 0 und 42 Mol‐% Schwefel traten als unlöslicher Rückstand roter Phosphor, oberhalb von 72 Mol‐% Schwefel über Phosphoratome vernetzte Schwefelketten auf. Die löslichen Bestandteile waren hauptsächlich die kongruent schmelzenden Verbindungen P4S3, P4S7 und P4S10. Die maximalen Konzentrationen lagen bei den jeweiligen stöchiometrischen Zusammensetzungen. Andere P4Sn (n = 4–9) Verbindungen, deren Molekülkristalle sich beim Erwärmen peritektisch oder peritektoid zersetzen, wurden ebenfalls mit höheren Konzentrationen gefunden, dazu gehörte β‐P4S6, das in der monoklinen Raumgruppe P21/c mit den Gitterkonstanten a = 702,4(2), b = 1 205,6(2), c = 1 148,9(6) pm und β = 103,4(2)° kristallisiert.
Die Reaktion von weißem Phosphor mit Schwefel wurde ebenfalls untersucht. Im Gegensatz zu Angaben anderer Autoren, die das P4–S8‐System unterhalb von 373 K als einfach eutektisch beschreiben, wurden in diesem Temperaturbereich Reaktionen zwischen den Komponenten beobachtet.
BeSeO3 · H2O (oP32) wurde durch hydrothermale Behandlung von aus Be(HSeO3)2‐Lösungen gefälltem, amorphem BeSeO3 · 4 H2O bei 150 °C erhalten. Die Kristallstruktur (P212121, a = 560,59(4), b = 755,25(5), c = 781,14(5) pm, Z = 4, DX = 3,092 gcm–3, R = 0,018 für die 2034 Reflexe mit I > 2σI des hier untersuchten Enantiomeren) enthält BeO3(H2O)‐Tetraeder aus drei Selenit‐ und einem Wassersauerstoffatom. Die BeO3(H2O)‐Tetraeder sind über die Selenatome trigonal pyramidaler SeO32–‐Ionen 3 D‐verknüpft. Die Be–O‐Abstände liegen zwischen 161,8 und 164,4 pm. Die Se–O‐Bindungslängen (169,2–170,3 pm) und die O–Se–O‐Bindungswinkel (98,1–101,4°) sind normal. Die Kristallwassermoleküle bilden mit den SeO32–‐Ionen schraubenförmige Wasserstoffbrückensysteme entlang [100]. Die H‐Brücken sind trotz des starken synergetischen Effektes der Be2+‐Ionen für neutrale Selenithydrate normal (d(OH…O) = 267,4 bzw. 276,4 pm; νOD matrixisolierter HDO‐Moleküle: 2244 bzw. 2405 cm–1). Sie werden hinsichtlich Geometrie und Schwingungsspektroskopie im Zusammenhang mit den übrigen Monohydraten MIISeO3 · H2O und anderen Berylliumsalzhydraten diskutiert.
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