Zusammenfassung Wir berichten ?ber einen schweren Morbus haemolyticus neonatalis eines rhesusnegativen Kindes (Ccddee). Das Neugeborene wurde 2 Tage nach zeitgerechter vaginaler Entbindung der Mutter (G2, P2; Rhesusformel ccddee) notfallm??ig aus einem peripheren Haus in das Universit?tsklinikum D?sseldorf verlegt. Bei ?bernahme bot das Kind einen Icterus gravis (Ges.-Bilirubin >?30?mg/dl) bei H?molyse (LDH >?1500?U/l), aber noch normwertigem H?moglobin (13,7?g/dl). Unter Austauschtransfusion mit dem 3-fachen kindlichen Blutvolumen fiel das Ges.-Bilirubin auf 18?mg/dl, bei weitergef?hrter intensiver Phototherapie innerhalb von 24?h auf 12?mg/dl. Nach erfolgreicher Behandlung einer bereits bei Aufnahme bestehenden Sepsis konnte das Kind in gutem Allgemeinzustand entlassen werden. Ursache des Morbus haemolyticus neonatalis war eine erst postpartal diagnostizierte Alloimmunisierung durch antierythrozyt?re Antik?rper der Spezifit?ten Anti-C und Anti-G in Kombination. Zwar wurde bei der Mutter ausw?rts ein als Anti-D fehlinterpretierter Alloantik?rper ab der 8.?SSW mit steigendem Titer gefunden, aber keine erneute Rhesusprophylaxe durchgef?hrt. Diese Entscheidung st?tzte sich offenbar auf den molekulargenetischen Befund ?keine fetalen D-spezifischen Nukleins?urepolymorphismen? und fehlende indirekte Hinweise einer fetalen H?molyse im weiteren Schwangerschaftsverlauf. Unsere immunh?matologischen Untersuchungen ergaben, dass die Mutter vermutlich bereits in ihrer Erstschwangerschaft (Rhesusformel von P1 Ccddee) immunisiert worden war und nun einen weiteren irregul?ren Antik?rper der Spezifit?t Anti-G entwickelt hatte. Die Besonderheit des G-Antigens liegt darin, dass es auf Erythrozyten exprimiert wird, welche das C- und/oder D-Antigen tragen. Durch diese Assoziation kann ein Anti-G-Antik?rper wie eine Kombination aus Anti-C und Anti-D erscheinen und verkannt werden. Bei dem Reaktionsmuster ?Anti-C und Anti-D? sind unterschiedliche Kombinationen von Anti-C, Anti-D und Anti-G in Betracht zu ziehen. Die genaue Differenzierung der Antik?rperspezifit?ten erfolgt durch Absorptions- und Elutionsuntersuchungen mit spezifischen Testerythrozyten. Bei Ausschluss eines Antik?rpers der Spezifit?t Anti-D ist bei rhesusnegativen Schwangeren mit einem rhesuspositiven Feten unbedingt eine ...
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