ZusammenfassungFortbildungen kommt in der berufslebenslangen Professionalisierung von Lehrpersonen eine wichtige Funktion zu. Bislang wurde primär zu deren Wirksamkeit oder zu Merkmalen der Teilnehmenden geforscht. Das Angebot an Fortbildungen wurde kaum untersucht und steht im Fokus dieser Studie: Strukturelle sowie inhaltliche Merkmale der Fortbildungen werden beschrieben und empirische Zusammenhänge mit deren Nachfrage und Auslastung hergestellt. Die Datengrundlage bilden Ausschreibungen von N = 6240 regionalen, schulexternen Fortbildungen, die im Zeitraum eines Jahres unter Verantwortung des Kultusministeriums in Baden-Württemberg angeboten wurden. Ausgehend von inhaltsanalytischen Kodierungen der Angebotsbeschreibungen wird regressionsanalytisch gezeigt, dass eine höhere Nachfrage sowie Auslastung nicht nur durch die Dauer der Fortbildungen, sondern auch durch deren Fachbezug sowie deren Inhalte erklärt werden können. Implikationen für die Fortbildungsplanung und für weitere Forschung werden diskutiert.
ZusammenfassungDie professionelle Tätigkeit als Lehrperson an Schulen bedarf einer fortlaufenden berufsbegleitenden Professionalisierung im gesamten Prozess der berufsbiografischen Entwicklung. Neben dem Besuch von Fort- und Weiterbildungen umfasst dieses Lernen auch die Nutzung so genannter informeller Lerngelegenheiten, die außerhalb von organisierten Veranstaltungen im Berufsalltag existieren und durch die Lehrperson selbst initiiert werden. In dieser Studie wird das bisher nur wenig erforschte Feld der berufsbegleitenden Professionalisierung von Lehrpersonen in den Blick genommen. Auf Grundlage einer repräsentativen schriftlichen Befragung von N = 405 Lehrpersonen aus Deutschland werden die faktorielle Struktur, die Nutzungshäufigkeiten informeller Lerngelegenheiten und ihre personalen und strukturellen Determinanten mithilfe von Strukturgleichungsmodellen analysiert. Die Befunde weisen insbesondere auf prädiktive Effekte einzelner demografischer und dispositionaler Merkmale der Lehrpersonen (Alter, Geschlecht, Quer- und Seiteneinstieg, Selbstwirksamkeitserwartung), aber auch von Berufsmerkmalen (Übernahme erweiterter Aufgaben und Funktionen in der Schule) auf die Nutzungshäufigkeit informeller Lerngelegenheiten hin. Schließlich zeigen sich Hinweise auf die Notwendigkeit einer Unterscheidung von Print- und Onlinemedien mit Blick auf das Rezeptionsverhalten. Die Rolle informeller Lerngelegenheiten im Kontext des gesamten Professionalisierungsprozesses von Lehrpersonen wird diskutiert.
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