Inhalt subersicht . Durch Erhitzen von Silicophosphaten, besonders des dem Silicocarnotit 5,CaO * P,O, * SiO, entsprechenden Gemisches auf steigende Tcmperaturen und schnelles Abschrecken werden nacheinander die Formen des Hydroxylapatites, der Hochtemperaturform des Rhenanites .(NaCaPO,), der Hochtemperaturform des Tricalciumphosphates und nach Erhitzen aiif 2000" eine neue Form des Dicdciumorthosilicates erhalten. Diese neue Form wird als isotyp mit der von Q'DANIEL und TSCHEISCHWLI aufgefundenen Hochtemperatnrform des Natrium-Serylliumfluorides Na,BeF, angesprochen. Diese neue Hochtemperaturform des Dicalciumsilicates konnte auch aus einer Schmelze der Zusammensetzung 9Ca0 . P205 . 3 SiO, erhalten werden. Die Versuche sind als neue Beweise fur die Auffavsung der Silicophosphate als Misshkristalle mit groBerem Homogenitatsbereich bzw. im Zusammenhang mit gleichzeitig und unabhwgig entstsndenen Arbeiten von M. A. Bredig und anderen Forschern als feste Losungen wechselnder Zusammensetzung anzusehen. Das Gebiet der Silicophosphate ist in jiingerer Zeit von vielen Bearbeitern untersucht worden. Als wichtigster Stoff aus diesem Gebiete ist der Silicocarnotit anzusehen. Mit ihm als technisch wichtigen Stoff beschdftigen sich daher die Bearbeiter in der Hauptsache. Diesem wesentll'chen Stoff der Thomasschlacke schrieben CARNOT und RICHARD^) die Formel 5Ca0 -P,O, . SiO, zu, die sich auch als Ca, (PO,), -Ca,SiO,, d. h. als ein Doppelsalz aus Tricalciumorthophosphat und Dicalciumorthosilikat darstellen la&. Der Silicocarnotit der Thomasschlacke tritt in dieser in einer Niedertemperaturform auf, wahrend er sich aus der Schmelze in einer Hochtemperaturform abscheidet, welche in ihrem Rontgendiagrainm eine auffallende Ahnlichkeit mit dem in Gliihphosphaten, wie z. B. im Rhenaniaphosphat vorkommenden Natriuml) Auszug aus der Dissertation von KARL ERLER. 2, A. CARNOT und A. RICHARD, C. R. Acad. Sci. Paris 97, 529 (1883).