Dieser Beitrag rückt das Zusammenspiel von menschlichen Aktivitäten und materiellen Gegebenheiten sowie mögliche, damit einhergehende hierarchisch-machtvolle Effekte in den Mittelpunkt – eine Perspektive, die in der erziehungswissenschaftlichen Bildungsforschung bisher noch wenig Beachtung findet. Hierbei wird der Materialisierungsprozess solch machtvoller Verhältnisse nachgezeichnet und aufgezeigt, auf welchem Weg technische Geräte und Infrastrukturen Autorität i.S.v. Macht erlangen und so in die Lage versetzt werden, das Handeln insbesondere von Schüler/innen zu determinieren. Dieser Materialisierungsprozess wird an der untersuchten Institution, einer Integrierten Gesamtschule, massgeblich unterstützt durch einen ›Bring Your Own Device‹ (BYOD)-Ansatz, der darauf basiert, die Ausstattung von Kindern und Jugendlichen mit privaten, mobilen Geräten im schulischen Kontext zu nutzen. Der Beitrag präsentiert einen ethnografischen Bericht, der herausarbeitet, welche Bedeutung die Schule bzw. deren (didaktische) Leitung medienbezogenen Lehr-/Lernprozessen und dem BYOD-Ansatz zuschreibt, welche konzeptuellen und technischen Voraussetzungen daran geknüpft und inwieweit diese gegeben sind. Zudem wird herausgearbeitet, wie der BYOD-Ansatz realisiert wird und welche Effekte die Art der Umsetzung insbesondere für die ›betroffenen‹ Schüler/innen hat.
ZusammenfassungWährend in Publikationen und Auseinandersetzungen mit Gangsta-Rap vor allem populäre Rapper*innen und deren Produktionen im Vordergrund stehen, befassen sich vergleichsweise wenige Arbeiten empirisch mit der Fan-Perspektive. In diesem Zusammenhang sind insbesondere Fragen nach der Aneignung von Gangsta-Rap weitgehend unbeantwortet. Vor diesem Hintergrund präsentiert der Beitrag das Fallbeispiel eines jugendlichen Gangsta-Rap-Fans, der die Musik nicht nur gerne hört, sondern diese auch selbst produziert. Im Rahmen einer Analyse narrativer Aneignung von Gangsta-Rap zeichnet der Beitrag nach, wie der 14-jährige Salim auf zentrale Figuren, Topoi und Techniken des Musikgenres in seinen Rap-Eigenproduktionen Bezug nimmt, mit verschiedenen Themen experimentiert, diese z. T. reproduziert, sie mit der eigenen (realen und erwünschten) Lebensrealität verknüpft und sich so Gangsta-Rap in unterschiedlichen Selbsterzählungen kreativ zu eigen macht.
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