ZusammenfassungIm Zuge des strukturellen Wandels organisierter Bildung in Deutschland wird in der Ganztagsschule das außerunterrichtliche sportbezogene Nachmittagsangebot vielfach in Kooperation mit lokalen Sportvereinen bereitgestellt. Trotz der Relevanz dieser Kooperation liegen über die entsprechenden Koordinationsinstanzen kaum empirische Erkenntnisse vor. In diesen Kontext lässt sich die Sozialfigur der*des Sportagent*in einordnen, die*der in einem Pilotprojekt in Ganztagsschulen implementiert und erprobt wurde. Auf Basis empirischer Befunde der wissenschaftlichen Begleitung konzentriert sich der Beitrag auf die Frage, wie die Sportagent*innen ihre soziale Rolle im dynamischen Handlungsfeld der Kooperation von Ganztagsschule und Sportvereinen entwarfen und ausgestalteten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Sportagent*innen ihre soziale Rolle entlang von drei zentralen Handlungsorientierungen entwarfen: als Agent*in des sport(vereins)distanzierten Kindes, der Schule mit besonderem Unterstützungsbedarf und eines bildungszielorientierten Sports. Diese Orientierungen werden dargestellt und im Lichte der Rolle einer Koordinationsinstanz zwischen Ganztagsschule und Sportverein interpretiert.
Zusammenfassung
Ausgehend von der Annahme, dass die deutsche Gesellschaft als eine geschichtete Gesellschaft beschrieben werden kann, verfolgt der vorliegende Beitrag das Ziel, den aktuellen Forschungsstand zu schichtspezifischen Einfärbungen der Sportengagements von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu beschreiben und zu reflektieren. Dabei zeigt sich, dass in einem Teil der vorliegenden Publikationen auf die Darlegung theoretischer Annahmen verzichtet wird und dass die gewählten Methoden zur Datenerfassung und -auswertung wie auch die Komplexität der Interpretationsansätze als heterogen einzuschätzen sind. Die vorliegenden empirischen Befunde deuten darauf hin, dass Schichtmerkmale zentrale, auch indirekt wirkende Parameter für die Sportengagements von Heranwachsenden sind, dass die Stärke dieser Zusammenhänge jedoch mit der Form des Sportengagements variiert.
Zusammenfassung
Forschendes Lernen spielt in hochschuldidaktischen Diskussionen der Sportwissenschaft von einigen Ausnahmen abgesehen (z. B. Blotzheim, Kamper & Schneider, 2008; Gruber, 2007; Hempel, 2012; Neuber, 2017; Ukley & Gröben, 2018) zwar bislang keine zentrale Rolle. Dennoch dürfte es in der sportwissenschaftlichen Lehrpraxis eine Reihe an Veranstaltungen geben, die dem Forschenden Lernen zugeordnet werden können.
Zusammenfassung Freundschaftsbeziehungen sind ein besonders relevantes Entwicklungsfeld für Jugendliche im Hauptschulbildungsgang. Ob das Sportengagement in der Freizeit für diese Jugendlichen ein wirksames Medium bei der Neustrukturierung und Vertiefung von Freundschaften sein kann, ist bislang unzureichend erforscht. Dieses Desiderat wurde in einer qualitativen Längsschnittstudie aufgegriffen. Die Analyse zeigt ein ambivalentes Bild: Einerseits kann Sporttreiben die Kontaktaufnahme zu Peers erleichtern, zu Gefühlen von sozialer Zugehörigkeit beitragen und zu einer Vertiefung von Freundschaftsbeziehungen führen. Andererseits kann Sporttreiben auch Gefühle von Nicht-Anerkennung und Einsamkeit hervorrufen und in Konkurrenz zu Freundschaftsbeziehungen treten.
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