Unter diesem Titel fand der dritte Internationale IABMAS-Workshop in Lausanne an der dortigen Ecole Polytechnique Federal (EPFL) vom 24. bis 26 März 2003 statt. Die IABMAS -International Association for Bridge Maintenance and Safety -setzte damit ihre intensiven Aktivitäten zur Erhaltung und Instandsetzung von Brücken fort nach vorangegangenen Veranstaltungen in Honolulu, Hawaii, USA, 2000, und in Ube, Yamaguchi, Japan, 2001. Die Veranstaltung in Lausanne wurde zusammengelegt mit einem Workshop des Joint Committee on Structural Safety unter dem Thema "Probabilistic Modeling of Deterioration Processes in Concrete Structures". Die Veranstalter hatten großen Wert darauf gelegt, den Charakter eines Workshops nicht zu gefährden, und so waren nur etwa 90 Ingenieure und Wissenschaftler angereist, die alle auch einen Beitrag vorlegten, in zahlreichen Fällen mit Co-Autoren. Die Kosten für die Erhaltung der Infrastruktur der industrialisierten Länder haben längst einen Umfang erreicht, der sehr ernsthafte Probleme aufwirft, in welcher Weise die Aufrechterhaltung z. B. der Verkehrssysteme sichergestellt werden kann. So hat vor kurzem der Leiter der New Yorker Brückenverwaltung im STAHLBAU geschrieben, daß seit 1964 dort keine neue Brücke mehr gebaut worden ist, die Erhaltung der bestehenden Brücken aber Unsummen verschlingt. Nichtsdestoweniger werden z. B. in den USA immer noch nur der Neubau oder der vollständige Ersatz von Brücken durch Bundesmittel unterstützt. Ähnliches galt ja noch bis vor wenigen Jahren in Deutschland, bevor "Erhaltung vor Neubau" 1998 als neueste Erkenntnis vom Verkehrsministerium propagiert wurde. Seit Jahren werden nun Brücken-Managment-Systeme (BMS) gefordert und entwickelt, ohne immer davon Notiz zu nehmen, daß vergleichbares ja schon z. B. bei Bahnverwaltungen existiert, wenn auch noch nicht in der Form, die bei Einsatz moderner Informations-Technologien (IT) angestrebt wird. Die Frage, wie man bei sehr begrenzten finanziellen Mitteln ein Optimum an Verfügbarkeit von Verkehrswegen erreichen kann, stellt sich auf jeden Fall und beschäftigt die Brücken-Eigentümer mehr und mehr, damit natürlich auch die Ingenieure. Da mutet es dann doch eigenartig an, daß hier und da noch Theoretiker fragen, ob denn nicht eine "Ex und Hopp"-Strategie angemessen wäre: Nach dem Erreichen einer postulierten Lebenszeit wird eine Brücke ersetzt und erhält aber während der Lebenszeit keinerlei Unterhaltung. Die Frage, wie denn während des Auswechselns einer größeren Brücke der Verkehr gewährleistet werden solle, kommt in solchen Überlegungen nicht weiter vor. Die Phase solcher Thesen ist längst vorbei, und Veranstaltungen der Art, über die hier berichtet wird, wenden sich mit großer Ernsthaftigkeit und Ideenreichtum den Problemen zu. Die Teilnehmer an dem Workshop kamen aus den USA, aus Europa, aus Japan, und Korea. Natürlich wurde dem Problem optimaler Brücken Management Systeme besonders große Aufmerksamkeit gewidmet, obwohl bereits sichtbar wird, daß solche Systeme demnächst verfügbar sein werden. Auf welche Art und W...