ZusammenfassungDer politische Extremismus des Islam wird überwiegend auf sozioökonomische Deprivationen und/oder kulturelle Orientierungs- und Anerkennungsdefizite zurückgeführt. In diesem Zusammenhang dominiert ein argumentum ad hominem, dessen empirischer Hintergrund durch die Realitätskonstruktionen der Massenmedien aufgebaut wird. Der Artikel stellt dagegen auf Kommunikation um und zielt auf Wiederbeschreibung dessen, was die Massenmedien vorgeben. Im Mittelpunkt steht die paradoxe Kommunikation von Einheitssemantiken des islamischen Fundamentalismus im Kontext funktionaler Differrenzierung und des politischen Extremismus des Islam im Kontext sich modernisierender politischer Systeme in der ›peripheren Moderne‹. Als grundlegend wird die Paradoxie von säkularer Kontingenz und religiöser Letztbegründung veranschlagt. Deren Entparadoxierung führt - über verschiedene Stufen hinweg - zur ›ultimativen Kommunikation‹ des Terrorismus. Dies wird als strukturelle Implikation der Weltgesellschaft identifiziert und gerade nicht als bloß regionale Abweichung von der weltweiten Durchsetzung funktionaler Differenzierung.
Der gesellschaftstheoretisch fundierte RisikoÝ begriff geht von der Annahme aus, dass »Risiko« zu der Klasse von Problemen der modernen Gesellschaft gehört, die »quer« zu deren FunkÝ tionssystemen steht: Risiken können danach nicht auf ein spezielles Funktionssystem (Wirtschaft, Wissenschaft oder Politik etwa) konzentriert werÝ den, sie sind strukturell mit dem System der modernen Gesellschaft verbunden. Wie in dem vorliegenden, auf die systemtheoretische Risikoforschung fokussierenden Band dargelegt wird, beziehen sich Forschungsprobleme wesentlich auf Verständigungschancen zwischen Entscheidern und Betroffenen, auf die »Rationalisierbarkeit« riskanter Entscheidungen und auf die Bedeutung nicht auflösbaren Nichtwissens. Im ökologischen Kontext kulminieren diese Aspekte zum unlösbaren ProÝ blem der »Selbstgefährdung der Gesellschaft«.
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